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Glossar zu den US-Wahlen «Congress», «Super PAC» und Co: Diese Begriffe muss man kennen

Was ist eigentlich das «Electoral College»? Was machen «Swing Voters» und wofür steht die Abkürzung «PAC»? Hier die wichtigsten Begriffe und Fakten zum US-Wahlsystem.

Blue State

Ein blauer Staat ist ein US-Bundesstaat, in dem die Mehrheit der Wähler meist für die demokratische Partei und ihre Kandidatinnen und Kandidaten stimmt. Typische blaue Staaten sind Minnesota, Michigan, Illinois, Kalifornien, Oregon, Washington, Hawaii, New Jersey, New York, Maryland, Connecticut, Massachusetts, Vermont und Rhode Island. Siehe auch: «Red state» (roter Staat).

Congress

Das Zwei-Kammer-Parlament (Congress) der USA besteht aus dem Repräsentantenhaus mit 435 Abgeordneten und dem Senat mit 100 Mitgliedern aus den einzelnen Bundesstaaten. Zeitgleich mit den Präsidentschaftswahlen werden alle Abgeordneten und rund ein Drittel der Senatorinnen und Senatoren neu gewählt.

Ansicht des US-Kapitols in Washington, D.C.
Legende: Die beiden Kammern des Congress tagen im Capitol, auf dem Capitol Hill in Washington D.C. Keystone

Democrats

Die Demokratische Partei ist eine der beiden grossen Parteien der USA. Mit Joe Biden stellt sie sieben der 14 Nachkriegspräsidenten. Die im Vergleich zu den Republikanern eher linksliberal ausgerichteten Demokraten haben ihre Hochburgen vor allem im Nordosten und an der Pazifikküste. Gegründet wurde die Partei 1828. Sie stellt aktuell 51 der 100 Sitze im Senat und 212 der 435 Sitze im Repräsentantenhaus. Joe Biden ist der 20. demokratische Präsident der USA.

Early Voting

Die Wählerinnen und Wähler können ihre Stimme auch vor dem Wahltag abgeben, entweder per Post oder persönlich. Die einzelnen Staaten haben unterschiedliche Regeln für dieses Verfahren: In den meisten Staaten braucht man für die vorzeitige Stimmabgabe keine Entschuldigung, aber in einigen müssen die Wähler eine Briefwahl beantragen, um ihre Stimme vorzeitig abzugeben.

Electoral College

Der Präsident und der Vizepräsident werden in den USA nicht direkt vom Volk, sondern über das Wahlleutegremium gewählt. Das Volk wählt also den Präsidenten oder die Präsidentin indirekt über die Wahlleute («electors»). Jeder Bundesstaat verfügt über die gleiche Anzahl Wahlleutestimmen, wie er Abgeordnete im Kongress hat. Diese Zahl wird durch ein kompliziertes Verfahren anhand der Bevölkerung eines Bundesstaates errechnet. Von den insgesamt 538 Stimmen müssen mindestens 270 auf einen Kandidaten entfallen, damit dieser als Sieger aus der Wahl hervorgeht. Am meisten Stimmen haben Kalifornien (54), Texas (40), Florida (30) und New York (28).

Elefant und Esel

Der Elefant ist das traditionelle Wappentier der Republikanischen Partei, der Esel das inoffizielle Symbol der Demokraten. Die im 19. Jahrhundert adoptierten Embleme stehen für Stärke und Intelligenz (Elefant) sowie sprichwörtlichen Eigensinn (Esel).

Bild eines Esels, unten rot, oben blau mit vier weissen Sternen in der oberen Hälfte
Legende: Der Esel ist das inoffizielle Symbol der Demokraten. politic365.com

Grand Old Party

Das ist eine Bezeichnung für die Republikanische Partei, kurz «GOP».

Lame Duck

Der Begriff «lahme Ente» bezieht sich auf einen Präsidenten, der zwar noch im Amt ist, dessen Nachfolger aber bereits gewählt wurde. Der Zeitpunkt des Amtsantritts des Nachfolgers steht ebenfalls schon fest. Der Amtsinhaber wird als lahm bezeichnet, weil er sich in einer politisch geschwächten Situation befindet, da sich seine Amtszeit dem Ende nähert.

Midwest

Der Mittlere Westen ist eine der vier Grossregionen der USA. Sein Zentrum liegt rund um die Grossen Seen. Insgesamt gehören zwölf Staaten von North Dakota bis Ohio dazu. Auch die beiden «Swing States» Michigan und Wisconsin gehören zum Mittleren Westen.

Poll/Polling

Meinungs­forschungs­institute führen Umfragen, sogenannte «polls» durch, indem sie eine Gruppe zufällig ausgewählter Bürger kontaktieren und ihnen standardisierte Fragen stellen. Wenn die Umfrage korrekt durchgeführt wird, stellen diese Daten die Bandbreite der Auffassungen der Gesamtbevölkerung dar. Durch Meinungsumfragen kann ermittelt werden, wie die Amerikaner zu bestimmten Themen und Kandidaten stehen.

Red State

Ein «roter Staat» ist ein US-Bundesstaat, in dem die Mehrheit der Wähler für die Republikanische Partei und ihre Kandidaten stimmt. Typische rote Staaten sind Alabama, Alaska, Idaho, Kansas, Mississippi, Nebraska, Oklahoma, North Dakota, South Dakota, Texas, Utah und Wyoming. Siehe auch: «Blue state» (blauer Staat).

Ein Elephant, unten rot, oben blau mit drei weissen Sternen in der oberen Hälfte
Legende: Der Elefant ist das traditionelle Wappentier der Republikaner. Er steht für Intelligenz und Stärke. www.thenewsburner.com

Republicans

Die Republikaner sind eine der beiden grossen Parteien in den USA. Die Partei vertritt konservative Werte und steht traditionell für möglichst wenig staatliche Eingriffe ins Leben der Bürgerinnen und Bürger. Im Senat ist die Partei mit 49 der 100 Sitze in der Minderheit, im Repräsentantenhaus jedoch mit 222 der 435 Sitze in der Mehrheit. Die traditionelle Parteifarbe ist rot. Die Partei wurde 1854 gegründet, sie wird auch «Grand Old Party» genannt. Donald Trump war mit seiner Amtszeit von 2017 bis 2021 der letzte republikanische Präsident.

Rust Belt

Der «Rostgürtel» erstreckt sich vom Bundesstaat New York an der Ostküste bis in den Mittleren Westen. Auch die beiden «Swing States» Michigan und Pennsylvania gehören dazu. Die Region war früher stark industriell geprägt. Als die Fabriken im Zuge der Globalisierung verschwanden, verrosteten viele der alten Anlagen. Daher der Name.

Friedhof mit US-Flaggen, im Hintergrund Industrieanlage.
Legende: Die Grossindustrie dominierte einst das Stadtbild im «Rust Belt». Das mittlerweile stillgelegte Stahlwerk in Bethlehem, im Bundesstaat Pennsylvania, zeugt von dieser Vergangenheit. REUTERS/Brian Snyder

Sun Belt

Vier der «Swing States» liegen im Süden der USA, im sogenannten «Sonnengürtel»: Nevada, Arizona, Georgia und North Carolina. Das Bevölkerungszentrum des Landes hat sich in den vergangenen Jahrzehnten vom Nordosten und Mittleren Westen in Richtung des Südens und Westens des Landes bewegt.

Super PAC

Das Kürzel «PAC» steht für politisches Aktionskomitee («political action committee»). «Super PAC», wie «Citizens United», sind Organisationen, die Spenden in unbegrenzter Höhe annehmen und sie zur Werbung für bestimmte Kandidaten oder politische Anliegen verwenden können. Ihr Einfluss auf den Wahlkampf ist gross, auch wenn die Gruppen nicht direkt Gelder den Kandidaten zukommen lassen dürfen.

Swing States

Wechselstaaten sind eine Handvoll Bundesstaaten, in denen die Präsidentenwahl sehr knapp ausgehen könnte. Sie können nicht klar einer Partei zugeordnet werden, sind also weder «Blue states» noch «Red states». Zu diesen besonders heiss umkämpften Staaten zählen 2024 Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina und Pennsylvania. Diese Staaten werden auch «Battleground» (Schlachtfeld) genannt.

Swing Voters

Wechselwählerinnen und -wähler sind solche, die keiner bestimmten Partei die Treue halten. Sie können den Ausgang einer Abstimmung beeinflussen, da sie bei bestimmten Kandidaten oder Themen ihre Meinung und damit auch ihr Wahlverhalten ändern. Wechselwähler ändern ihre Meinung häufig von einer Wahl zur anderen.

Menschen wählen in Wahlkabinen vor amerikanischer Flagge.
Legende: Wählerinnen und Wähler geben in einer sogenannten Wahlbox ihre Stimme ab. Keystone/Shelby Lum/Richmond Times-Dispatch via AP

Territories

Die «Territories» oder Aussengebiete sind eine Vielzahl von Inseln und Inselgruppen in der Karibik und im Pazifik – unter anderem Puerto Rico, Guam oder die Jungferninseln. Sie gehören zwar zum US-Hoheitsgebiet, sind jedoch keine Bundesstaaten. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Aussengebiete haben kein Wahlrecht auf Bundesebene, wählen aber teilweise die Delegierten bei den Vorwahlen zur Präsidentschaft.

Third Party

Es gibt in den USA zwei grosse Parteien, die demokratische und die republikanische. Sie dominieren die US-Politik seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Jede weitere Partei, die aber dennoch über eine breite Unterstützung verfügt und das Ergebnis einer Wahl beeinflussen kann, wird «third party» genannt. Bekannte «third parties» sind die «Green Party» oder die «Libertarians».

Drei Personen bei einer Präsidentschaftsdebatte auf der Bühne.
Legende: Neben Republikanern und Demokraten treten auch Vertreterinnen und Vertreter von Drittparteien an. Dazu gehören etwa die «Constitution Party» mit ihrem Kandidaten Randall Terry (rechts) oder die «Green Party» mit Jill Stein (in der Mitte). IMAGO / ZUMA Press Wire

Ticket Splitting

Gibt man bei einer Wahl Kandidierenden unterschiedlicher Parteien seine Stimme, wenn man also beispielsweise für einen Demokraten als Präsidenten und für eine Republikanerin als Senatorin stimmt, nennt man das «ticket splitting».

Wahlberechtigung

Das aktive Wahlrecht steht prinzipiell allen US-Bürgerinnen und -Bürgern ab dem 18. Lebensjahr zu. Die Bewohner der US-Aussengebiete haben kein Wahlrecht auf Bundesebene, wählen aber teilweise die Delegierten bei den Vorwahlen zur Präsidentschaft.

Winner-takes-all

In den USA gilt mehrheitlich das Mehrheitsprinzip. Das heisst, dass alle Wahlleute eines Bundesstaates dem Sieger-Kandidaten zugeschrieben werden. In Maine und Nebraska gilt dieses Prinzip nicht. Dort werden die Wahlleute proportional zu den gewonnenen Wählerstimmen zwischen den Parteien aufgeteilt.

US-Wahlen 2024

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Logo von SRF News zu den US-Wahlen 2024
Legende: SRF

Donald Trump kehrt als 47. Präsident ins Weisse Haus zurück. Alle News und Hintergründe dazu finden Sie hier: US-Wahlen 2024.

Audio
Archiv: Knappes Rennen bei US-Kongresswahlen
aus Echo der Zeit vom 13.09.2024. Bild: EPA/WILL OLIVER
abspielen. Laufzeit 6 Minuten 30 Sekunden.

Tagesschau, 20.10.2024, 19:30 Uhr ; 

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