Kamala Harris: Die natürliche Nachfolge ist Vizepräsidentin Kamala Harris. Biden selbst hat kurz nach seinem Rückzug seine Stellvertreterin als Ersatzkandidatin für die Wahl im November vorgeschlagen. Worauf Harris ihre Kandidatur offiziell ankündigte. «Ich fühle mich geehrt, die Unterstützung des Präsidenten zu haben, und ich habe die Absicht, diese Nominierung zu verdienen und zu gewinnen», schrieb sie in einem Statement.
Die 59-Jährige ist allerdings wenig populär und dürfte allenfalls in der Partei nicht die erste Wahl sein. «Kamala Harris hat das Problem, dass viele Wähler von ihr enttäuscht sind», sagt Politologin und USA-Expertin Claudia Brühwiler. «Sie haben sich vorgestellt, mit der ersten schwarzen Frau im Weissen Haus als Vizepräsidentin würden ganz viele neue Impulse kommen, weil man den Spielraum dieses Amtes überschätzt hat. Dieser ist sehr gering. Viele denken deshalb, sie habe gar nichts gemacht.»
![Frau in blauer Kleidung spricht in Mikrofone und hebt die Hand.](https://www.srf.ch/static/cms/images/960w/3de4e46.jpg)
Gavin Newsom: Ein Name, der auch immer wieder im Gespräch ist. Der 56 Jahre alte Gouverneur des liberalen Bundesstaats Kalifornien schielt schon länger aufs Weisse Haus. Doch ob der eloquente Vollblutpolitiker, der einst Bürgermeister von San Francisco war, bei der ländlichen Bevölkerung punkten könnte, ist fraglich.
Newsom hat laut Brühwiler das nötige parteiinterne Standing: Er sei der Erste gewesen, der zur TV-Debatte zwischen Biden und Trump interviewt wurde und habe «sich da schon ziemlich präsidial gezeigt, indem er Joe Biden seine Unterstützung zugesichert hatte und auch versuchte, die positiven Seiten der Debatte aufzuzeigen.» Allerdings hat Newsom in der Nacht auf Montag (Schweizer Zeit) auf X selbst mitgeteilt, er unterstütze Harris als demokratische Präsidentschaftskandidatin.
![Mann im Anzug spricht mit Mikrofonen umgeben von Menschen.](https://www.srf.ch/static/cms/images/960w/799460.jpg)
Michelle Obama: Die frühere First Lady und Ehefrau von Ex-Präsident Barack Obama gilt für viele Demokratinnen und Demokraten als Lichtgestalt. Rufe danach, dass die 60-Jährige ins Rennen einsteigen soll, gibt es immer wieder. Sie hat dies stets zurückgewiesen. Obama gilt als nahbar und ist bekannt als feurige Rednerin.
Allerdings meint Brühwiler: «Sie hat jenseits ihrer Funktion als First Lady keine politische Erfahrung und sie hat auch kein Interesse daran.» Sie habe immer bekundet, wie schwierig sie die Karriere ihres Mannes fand und wie viel Mühe sie mit dem politischen Zirkus hat. «Es bräuchte sehr viel Überzeugungskraft, sie zu einer Kandidatur zu bewegen.» Bislang gibt es keine Anzeichen, dass Obama plötzlich ihre Meinung ändern sollte.
![Frau in schwarzem Sakko hält Rede vor farbigem Hintergrund.](https://www.srf.ch/static/cms/images/960w/d0f93c.jpg)
Joe Manchin: Laut CNN soll der Senator aus West Virginia erwägen, sich als Kandidat für die Wahl zur Verfügung zu stellen. Manchin war lange Zeit Demokrat, fiel aber immer wieder dadurch auf, dass er nicht der Mehrheit seiner Partei im Parlament folgte und teils auch gegen sie stimmte. Ende Mai verliess er die demokratische Partei und amtete seither als parteiloser Senator. Nun soll Manchin in Betracht ziehen, sich wieder als Demokrat registrieren zu lassen, um als Präsidentschaftskandidat antreten zu können.
![Manchin beantwortet Fragen von Medienschaffenden](https://www.srf.ch/static/cms/images/960w/1d8436.jpg)