Schüsse an Wahlveranstaltung - Was man über das Attentat auf Donald Trump weiss
Der republikanische Ex-Präsident wurde durch einen Schuss verletzt. Der mutmassliche Täter und eine weitere Person sind tot. Das FBI spricht von einem «versuchten Mord».
Das ist passiert: Bei einer republikanischen Wahlkampfveranstaltung in der Kleinstadt Butler, rund 50 Kilometer nördlich von Pittsburgh, Pennsylvania, sind mehrere Schüsse gefallen. Der Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat seine Wahlkampfrede unter freiem Himmel gerade begonnen, als sich der Vorfall ereignet:
Attentat auf Donald Trump an Wahlveranstaltung
Fernsehbilder zeigen, wie Trump das Gesicht verzieht und er seine Hand zum rechten Ohr hebt. Sowohl am Ohr als auch auf der rechten Wange ist Blut zu sehen. Trump geht hinter dem Rednerpult auf die Knie. Aufrecht und gestützt von Beamten des Secret-Service-Agenten verlässt er daraufhin die Bühne. Dazu reckte er die Faust in die Luft.
So geht es Trump: Nach dem Angriff wurde Trump in Sicherheit gebracht. Ein Sprecher vermeldete kurz nach dem Vorfall, dem Ex-Präsidenten gehe es «gut» und er werde untersucht. Kurz später verlässt Trump bereits das Spital. Trump überlebte den Angriff, weil er sich im entscheidenden Moment von der Menge wegdrehte. «Ich wende mich selten von der Menge ab. Wenn ich das in diesem Moment nicht getan hätte, dann würden wir heute nicht reden, oder?», erklärte Trump gegenüber der Zeitung «Washington Examiner»
Attacke mitten im Wahlkampf
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Donald Trump war von 2017 bis Anfang 2021 Präsident der USA. Bei der Wahl am 5. November strebt er eine Rückkehr ins Weisse Haus an und fordert Joe Biden heraus.
Am Montag soll der viertägige Nominierungsparteitag der Republikaner in Milwaukee, Wisconsin, beginnen, auf dem Trump formell zum Kandidaten gekürt werden soll. Am Sonntagabend (Ortszeit) ist der Ex-Präsident in Milwaukee eingetroffen.
In Meinungsumfragen liegen Biden und Trump dicht beieinander.
Tote und Verletzte: Der mutmassliche Attentäter ist tot, wie der Secret Service mitteilt. Auch ein Teilnehmer der Veranstaltung starb. Zwei weitere Personen wurden schwer verletzt. Sie befinden sich mittlerweile laut den Polizeibehörden in stabilem Zustand. Bei den Opfern handelt es sich laut dem FBI um erwachsene Männer.
Das weiss man zum Tathergang: Laut dem Secret Service hat der mutmassliche Schütze von einer erhöhten Position aus ausserhalb des Veranstaltungsortes mehrere Schüsse abgegeben. Ein Augenzeuge sagte einem TV-Sender, dass Zuschauer kurz vorher einen bewaffneten Mann gesehen hätten, der auf dem Dach eines Hauses gelegen habe. Die Bundespolizei FBI hat die Ermittlungen zum «versuchten Attentat» übernommen. Laut US-Berichten soll inzwischen Sprengstoff im Auto des Täters gefunden worden sein.
Das ist bekannt zum Täter: Das FBI hat den mutmasslichen Schützen identifiziert. Es handele sich um einen 20-jährigen US-Amerikaner aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania. Sein Name wird als Thomas Matthew Crooks angegeben. Demnach stammt er aus Bethel Park, einer Stadt rund 70 Kilometer südlich von Butler. Wie aus Unterlagen der Wahlkommission hervorgeht, spendete er im Alter von 17 Jahren 15 Dollar an die politische Gruppierung ActBlue. Die Organisation sammelt unter anderem für das demokratische Lager. Im Wahlregister soll Crooks nach Agenturangaben allerdings als Republikaner eingetragen sein. Das Motiv ist noch unklar.
War der Täter ein Republikaner?
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Laut Agenturberichten war der mutmassliche Attentäter ein registrierter Wähler der Republikaner («registered Republican»). Doch was bedeutet das konkret? «In den USA muss man sich in der Regel registrieren, wenn man an Wahlen teilnehmen will – im Gegensatz zur Schweiz, wo die Wahlunterlangen automatisch zugstellt werden», erklärt der ehemalige SRF-USA-Korrespondent Thomas von Grünigen.
«Im Zuge der Registrierung kann man sich als Wählerin oder Wähler der Demokraten, der Republikaner oder einer anderen Partei registrieren lassen (oder als Unabhängiger – «Independent»). Das bedeutet nicht, dass man dann auch zwingend die entsprechende Partei wählen muss. Es ist jedoch in vielen Bundesstaaten die Voraussetzung dafür, dass man an den Vorwahlen der betreffenden Partei teilnehmen kann. Dass der Attentäter als Wähler der Republikaner registriert war, bedeutet also nicht unbedingt, dass er bei früheren Wahlen seine Stimme den Republikanern und Trump gegeben hat.»
Das sagt Trump: Auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social schreibt Trump, der obere Teil seines rechten Ohrs sei von einer Kugel getroffen worden. «Es ist unglaublich, dass eine solche Tat in unserem Land geschehen kann», beklagte er.
Das sind die Reaktionen
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Hochrangige Vertreter beider Parteien verurteilen einhellig jede Form von politischer Gewalt.
US-Präsident Joe Biden, der sich an seinem Wochenendsitz in Delaware aufhält, wird umgehend über den Vorfall unterrichtet. «Ich bin dankbar zu hören, dass er in Sicherheit ist und es ihm gut geht», so eine schriftliche Stellungnahme. Später tritt Biden vor die Kamera und hält fest: «Für diese Art Gewalt ist kein Platz in Amerika. Das ist krank». Er ruft die Nation auf, vereint derartige Gewalt zu verurteilen. Später telefoniert Biden mit Trump. Bidens Wahlkampfteam erklärt zudem, die Wahlwerbung auszusetzen und die entsprechenden Fernsehspots so schnell wie möglich zu stoppen.
US-Vizepräsidentin Kamala Harris warnt auf X vor einer Eskalation der Gewalt: «Wir alle müssen diese abscheuliche Tat verurteilen und unseren Teil dazu beitragen, dass sie nicht zu weiterer Gewalt führt.» Sie bete für den Republikaner, seine Familie und alle, die von dem Angriff betroffen seien.
Auch der frühere US-Präsident Barack Obama verurteilt den Angriff. «In unserer Demokratie ist absolut kein Platz für politische Gewalt». Der Vorfall gebe Anlass, sich zu Anstand und Respekt in der Politik zu bekennen.
Die demokratische Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi schreibt auf X: «Als jemand, deren Familie Opfer politischer Gewalt geworden ist, weiss ich aus erster Hand, dass politische Gewalt jeglicher Art in unserer Gesellschaft keinen Platz hat. Ich danke Gott, dass der ehemalige Präsident Trump in Sicherheit ist.»
Mike Johnson, republikanischer Vorsitzende des Repräsentantenhauses, hat sich erleichtert geäussert. «Wir haben alle gesehen, was wie ein Wunder erscheint», sagte Johnson im Sender NBC. Die Kugel sei offenbar nur «einen Millimeter» davon entfernt gewesen, «wirklichen, permanenten Schaden» anzurichten oder ihn sogar zu töten. Aber Trump habe schier unerschöpfliche Energie und werde weiter kämpfen, sagte Johnson.
Die Regierungen verschiedenster Länder zeigten sich in ersten Reaktionen entsetzt.
So geht es weiter: Der Angriff wird laut Medienberichten von den Strafverfolgungsbehörden als «versuchtes Attentat» [attempted assassination] untersucht. Biden soll im Verlauf des Sonntags im Weissen Haus von den Strafverfolgungsbehörden über den Stand der Ermittlungen unterrichtet werden. Am Montag soll der viertägige Nominierungsparteitag der Republikaner in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin beginnen, auf dem Trump formell zum Kandidaten gekürt werden soll.
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