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Der Ton zwischen Kamala Harris und Donald Trump wird härter
Aus News Plus vom 18.10.2024. Bild: Reuters, Getty Images und iStock
abspielen. Laufzeit 20 Minuten 18 Sekunden.

US-Präsidentschaftswahlen 2024 Der Ton zwischen Kamala Harris und Donald Trump wird rauer

Es ist Endspurt im US-Wahlkampf. Kamala Harris und Donald Trump spielen jetzt nochmals richtig auf die Person.

Es sind noch weniger als drei Wochen bis zum grossen Wahltag in den USA. Das Rennen zwischen Kamala Harris und Donald Trump bleibt äussert eng. Einige tausend Stimmen in den umkämpften Bundesstaaten könnten den Ausschlag geben. In dieser heissen Phase des Wahlkampfs fällt auf, dass die Rhetorik von Harris und Trump zunehmend auf die Person ihres Gegenübers zielt.

Diese Woche hat die Harris-Kampagne vermehrt das Alter Trumps thematisiert – etwa nach einem Wahlkampfauftritt Trumps in Pennsylvania.

«Hoffe, dass es ihm gut geht»

Im Saal war es heiss und zwei Leute wurden ohnmächtig. Danach brach Trump die Fragerunde ab und verwandelte die Veranstaltung in eine Musikparty. Über eine halbe Stunde lang konnte man Trump dabei zusehen, wie er zu Songs hin und her wippte. Das Musikspektrum reichte von «Ave Maria» bis hin zu «Y.M.C.A».

Trump habe auf der Bühne verwirrt gewirkt, heisst es auf den Social-Media-Kanälen der Harris-Kampagne. Harris selber schreibt, sie hoffe, dass es ihm gut gehe.

Das Alter Trumps nehme im US-Diskurs aktuell mehr Raum ein, ist auch US-Korrespondentin Barbara Colpi aufgefallen. «Ein paar seiner Auftritte haben Fragezeichen hinterlassen.»

Trump ist 78 Jahre alt und nach dem Rückzug Joe Bidens ist er der älteste Präsidentschaftskandidat in der US-Geschichte. Harris nutze zudem die Tatsache, dass zahlreiche ehemalige Mitglieder der Trump-Administration seine Eignung für das Präsidentenamt infrage stellen würden, sagt Colpi.

«Harris hat einen Schaden»

Donald Trump hat schon immer scharf auf seine Gegnerinnen geschossen. Noch bevor Harris zur Kandidatin der Demokraten gekürt worden war, bezeichnete er sie als «erbärmliche» Person, «dumm» und machte sich über ihr Lachen lustig.

US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris steht an einem Rednerpult und breitet die Arme aus.
Legende: Donald Trump sagte bereits, dass Joe Biden «geistig behindert» geworden sei und Kamala Harris so geboren wurde. Keystone

Nun legt er noch einen Gang zu: Harris sei «geistig behindert», sagt er etwa. Auch andere Beleidigungen schlüpfen ihm leicht von der Zunge. Harris habe einen Schaden, sie sei «defective».

«Es gibt Stimmen in seinem Wahlkampf-Team, die ihn zur Mässigung aufrufen», sagt USA-Korrespondentin Barbara Colpi. «Man kann ihm zwar Anweisungen geben, aber er bleibt unberechenbar.» Bei seinen eingefleischten Fans würden diese Beleidigungen unter der Gürtellinie wohl gut ankommen, aber auf viele Wählerinnen wirkten sie wohl abschreckend.

Unlautere Mittel auf beiden Seiten

Auch die Kampagnen von Harris und Trump verschärfen in diesen Tagen den Tonfall. In einem Werbeclip wirft die Trump-Kampagne Harris etwa vor, dass sie die Steuern für die Mittelklasse erhöhen wolle. Und verwendet dazu eine Aussage, die sie bei ihrer missglückten Kandidatur in den Vorwahlen vor vier Jahren machte. Doch damals sagte die Demokratin, sie wolle die Steuern für die reichsten Bürgerinnen und Bürger anheben.

Mit unlauteren Mitteln arbeitet auch das Social-Media-Team von Kamala Harris, wie CNN in einem Bericht darlegt. Wiederholt habe der Account «Kamala HQ» Aussagen von Trump aus dem Zusammenhang gerissen oder verzerrt.

Es geht ihnen darum, ihre Leute wachzurütteln.
Autor: Barbara Colpi USA-Korrespondentin

Was bezwecken Trump und Harris mit den persönlichen Angriffen? An die Adresse von unentschlossenen Wählerinnen und Wählern seien diese Angriffe wohl nicht gerichtet, sagt Colpi. Denn von diesen gebe es so kurz vor den Wahlen nicht mehr viele. «Ich glaube, es geht ihnen darum, ihre Leute wachzurütteln.»

Indem man den Gegner oder die Gegnerin schlechtrede, könne man die eigene Wählerschaft mobilisieren, sagt Colpi. Um sicherzustellen, dass sie auch tatsächlich wählen gehen.

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Donald Trump kehrt als 47. Präsident ins Weisse Haus zurück. Alle News und Hintergründe dazu finden Sie hier: US-Wahlen 2024.

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