Donald Trump gewinnt die Vorwahl in Iowa deutlich und setzt damit ein grosses Ausrufezeichen zu Beginn des Wahljahres. Die Konkurrenz im Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur liegt weit zurück.
Überraschend auf Platz zwei landet der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis. Er lag in Umfragen stets hinter der drittplatzierten Nikki Haley zurück. Die ehemalige US-Botschafterin bei der UNO verpasste es, davon zu profitieren, dass sich mit Chris Christie ein anderer Kandidat aus dem Anti-Trump-Lager kurz vor dem Caucus in Iowa zurückgezogen hatte.
DeSantis hinter Trump
Nikki Haley blickt bereits auf die nächsten Vorwahlen in New Hampshire, wo ihr ein deutlich besseres Abschneiden prognostiziert wird als Ron DeSantis, und zu den dritten Vorwahlen in South Carolina, wo sie sechs Jahre lang Gouverneurin war. Doch für den Moment hat Ron DeSantis den psychologischen Vorteil auf seiner Seite in diesem Kopf-an-Kopf-Rennen als erste Herausforderer von Donald Trump. Vielleicht ist es der nötige Schub, den DeSantis braucht, damit seine Wahlkampagne doch noch in Fahrt kommt.
Nach den Zwischenwahlen vor gut einem Jahr wurde Ron DeSantis hochgejubelt und er zählte zu den Gewinnern. Nicht nur wurde er deutlich bestätigt als Gouverneur, sondern beanspruchte auch für sich, aus dem einstigen Swing State Florida eine republikanische Hochburg gemacht zu haben. Viele sahen in ihm bereits den künftigen Präsidenten.
Trump gewinnt an Popularität
Insgesamt hatten die Republikaner bei den Zwischenwahlen schlechter als erwartet abgeschnitten. Es wurden kritische Stimmen laut, die Donald Trump die Schuld in die Schuhe schoben wegen der verschiedenen Untersuchungen, die gegen ihn liefen im Zusammenhang mit dem Sturm aufs Kapitol, dem Versuch, das Wahlresultat 2020 umzustossen und dem Umgang mit Geheimdokumenten.
Im März 2023 folgte der vermeintliche Tiefpunkt von Donald Trump. Als erster ehemaliger Präsident in der US-amerikanischen Geschichte wurde er strafrechtlich angeklagt. Doch von dem Moment an stiegen seine Umfragewerte und zusätzliche Spenden flossen. Drei weitere strafrechtliche Anklagen folgten im Verlauf des Jahres und nach jeder gewann Donald Trump weiter an Popularität.
Da Donald Trump dazu auch noch zahlreiche zivilrechtliche Klagen am Hals hat, pendelte er in den letzten Wochen zwischen Wahlkampfbühnen und Gerichtssälen hin und her. Er verstand es dabei auch, die Gerichtsvorladungen zu nutzen, um Werbung in eigener Sache zu machen und sich als Opfer der Justiz zu inszenieren.
Trump führt Rennen an
Was sich abgezeichnet hatte, ist nun eingetroffen bei der ersten Vorwahl in Iowa. An Donald Trump wird kein Weg vorbeiführen und das Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur könnte schneller als erwartet vorentschieden sein. Das wäre ganz nach dem Gusto von Donald Trump, wenn er schon praktisch als Sieger feststehen würde, bevor ein einziger Strafprozess überhaupt erst begonnen hat.