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Bild 1 von 6. In Truth or Consequences ist wenig los. Viele ehemalige Badehotels sind geschlossen, die Bevölkerungszahl sinkt und die Armut nimmt zu. Bildquelle: Max Akermann, SRF.
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Bild 2 von 6. Geschäftssinn ist in der Kleinstadt Truth or Consequences kaum zu spüren. Kein Wunder, wünschen sich einige einen Geschäftsmann im Weissen Haus. Bildquelle: Max Akermann, SRF.
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Bild 3 von 6. Die Kleinstadt im US-Bundesstaat New Mexico sieht heruntergekommen aus. Viele benötigen Sozialhilfe und viele müssen sich im Pfandleihhaus Geld leihen. Bildquelle: Max Akermann, SRF.
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Bild 4 von 6. Gemeindeschreiberin Renee Cantin will nichts von Politik wissen. Sie steht zu ihrer Stadt Thruth or Consequences: Städte namens Hot Springs gebe es in den USA unzählige, aber Thruth or Consequences nur einmal. Bildquelle: Max Akermann, SRF.
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Bild 5 von 6. Chris Smith und Kevin Green sind überzeugte Trump-Anhänger. Das Land gehe vor die Hunde und die Umverteilungsmaschine der Demokraten müsse gestoppt werden. Bildquelle: Max Akermann, SRF.
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Bild 6 von 6. Immobilienmaklerin Susan Lowe findet die Vorwürfe der Republikaner an die Demokraten zum Lachen. Es sei doch gerade Donald Trump, der dauernd lüge. Bildquelle: Max Akermann, SRF.
Noch nie hatten Faktenprüfer so viel zu tun wie im Rennen zwischen Donald Trump und Hillary Clinton. «Sag die Wahrheit oder trage die Folgen» wäre ein Leitspruch, den sich vermutlich viele Amerikaner im laufenden Wahlkampf wünschen.
Truth or Consequences (Wahrheit oder Konsequenzen) ist aber auch der Name einer Kleinstadt in New Mexico. Wie erleben die Einwohner dort den vielleicht hässlichsten Präsidentschaftswahlkampf aller Zeiten?
Namenswechsel bringt nicht viel
«Truth or Consequences» war die beliebteste Quizshow in den USA, zuerst im Radio, ab 1950 auch im Fernsehen. Sie war so beliebt, dass sich der kleine Badekurort Hot Springs, New Mexico, kurzerhand umbenannte: Eine gute Entscheidung, findet die heutige Gemeindeschreiberin Renee Cantin, denn Städte mit dem Namen Hot Springs gibt es jede Menge in den USA, aber Truth or Consequences gibt es nur einmal.
Ob der Namenswechsel wirklich etwas gebracht hat, ist allerdings fraglich. Viele Badehotels in Truth or Consequences sind geschlossen, die Bevölkerungszahl sinkt, die Armut nimmt zu. «Viele hängen am Tropf des Sozialstaats», sagt draussen auf der Hauptstrasse Kevin Green.
«Trump lügt wie gedruckt»
Der stämmige Bauunternehmer ist überzeugter Trump-Anhänger. Das Land gehe seit Jahren vor die Hunde. Da brauche es einen Geschäftsmann, der wisse, wie man Geld macht, die Umverteilungsmaschine der Demokraten stoppt und überhaupt «die korrupte Politbande in die Schranken weist».
Niemand von den Politikern sagt die Wahrheit, findet auch Chris Smith: «Wenn Hillary Clinton die Wahrheit sagen würde, sässe sie längst im Gefängnis.»
Susan Lowe wiederum findet das zum Schreien komisch. Es sei doch gerade Trump, der dauernd lüge, sagt die pensionierte Immobilienmaklerin in einem Café: «Er ist das Schlimmste, was uns je passiert ist, wirklich furchterregend. Wie damals in Deutschland Ende der 1920er Jahre, aber niemand scheint das zu verstehen», meint Lowe.
Der Wahlkampf wird Konsequenzen haben
Selbst wenn Trump es nicht ins Weisse Haus schaffe, werde sein Lügen- und Hass-Wahlkampf Konsequenzen haben. Er habe seine Anhänger aufgestachelt – sie ermutigt, zu den Waffen zu greifen und viele würden sich noch schlimmer aufführen als sie es die letzten zwanzig Jahre schon getan haben, ist Lowe überzeugt.
Im Rathaus will Gemeindeschreiberin Renee Cantin nichts von solchen Konsequenzen hören: Sie versuche sich aus der Politik herauszuhalten und zitiert lieber den Slogan des Tourismusbüros: «float, soak and stay»: Sich auf dem Rio Grande treiben lassen, in einer heissen Quelle einweichen und in Truth or Consequences wohnen.