Über die Ostertage nach Italien zu reisen, war schon bisher keine besonders gute Idee. Denn in Italien bleiben über Ostern Museen, Restaurants, Bars und die Läden erneut geschlossen. Nun kommt erschwerend noch die Auflage dazu, sich nach der Einreise unverzüglich fünf Tage in Quarantäne zu begeben. Dies berichten heute italienische Medien übereinstimmend.
Aber auch bei der Rückkehr in die Schweiz gibt es Schwierigkeiten. Denn auch die Schweiz verlangt für Reisende aus zahlreichen Regionen Italiens eine Quarantäne, nicht nur von fünf, sondern gar von zehn Tagen. Konkret würde das heissen: bei einem Osterwochenende in Florenz würden insgesamt 15 Quarantäne-Tage fällig.
Mit anderen Worten: Zwischen der Schweiz und Italien werden über die Feiertage wohl keine Touristinnen und Touristen hin und her reisen.
Ohne Grenzgängerinnen geht es auch jetzt nicht
Und trotzdem wird es an der schweizerisch-italienischen Grenze nicht einfach ruhig bleiben. Denn solche Einschränkungen gelten zumindest bisher nicht für die Frontalieri, also für die zehntausenden Grenzgängerinnen und Grenzgänger, die jeden Tag aus der Lombardei oder dem Piemont in die Schweiz zur Arbeit und wieder zurück pendeln. Sie dürfen das wohl weiter tun, auch ohne Quarantäne. Denn ohne sie würde etwa das Tessiner Gesundheitswesen kaum mehr funktionieren.
Dass Italien die Schraube mit der Quarantänepflicht für Reisende anziehen will, hat aber nicht mit der Schweiz, sondern mit Mallorca zu tun. Wie die Deutschen haben auch die Italiener gemerkt, dass man ja über Ostern schnell auf die Balearen jetten könnte. Denn dort darf man sich, wegen derzeit tieferer Fallzahlen, vergnügen und Dinge tun, die in Italien verboten sind. Was sofort, analog zu Deutschland, einen Aufschrei bei der heimischen Tourismusbranche auslöste, deren Restaurants, Bars oder Strandanlagen ja geschlossen bleiben müssen. Die Quarantäne soll das nun unterbinden.
Italien kämpft derzeit gegen die dritte Welle. Jeden Tag sterben hier zwischen 300 und 500 Personen am Coronavirus. In gewissen Regionen sind die Spitalbetten erneut knapp. Eine schwierige Lage, in der Italiens Regierung den Ostertourismus möglichst ganz unterbinden will.