- Die brasilianische Polizei will den ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro vor Gericht bringen.
- Jair Bolsonaro wird vorgeworfen, einen Putsch gegen den amtierenden Präsidenten, Luiz Inácio Lula da Silva, geplant zu haben.
Nach der Wahlniederlage 2022 gegen Luiz Inácio Lula da Silva soll Jair Bolsonaro zusammen mit Verbündeten einen Putsch geplant haben. Daher will ihn die brasilianische Polizei vor Gericht bringen. Nun muss die Generalstaatsanwaltschaft entscheiden, ob Anklage gegen den ehemaligen Präsidenten erhoben wird.
Die Generalstaatsanwaltschaft muss auf Grundlage der Ermittlungsergebnisse entscheiden, ob sie der Empfehlung der Bundespolizei folgt und Anklage gegen Bolsonaro und 36 weitere Verdächtigte erhebt. Unter den weiteren Verdächtigen befinden sich unter anderem der ehemalige Verteidigungsminister und der ehemalige Präsident des brasilianischen Geheimdienstes. Innerhalb der Gruppe sollen klare Aufgaben verteilt worden sein, mit dem Ziel, an der Macht zu bleiben. Dies haben gemäss der Polizei die Ermittlungen ergeben, die beinahe zwei Jahre dauerten.
Gegen Bolsonaro laufen eine ganze Reihe von Verfahren. Er soll Schmuck und Luxusuhren, die er als Gastgeschenk Saudi-Arabiens erhalten hatte, illegalerweise zum eigenen Vorteil verkauft haben. Die Vorwürfe wies der ehemalige Präsident stets zurück. Zudem soll er nach Auffassung der Ermittler während der Corona-Pandemie Impfpässe für sich, Familienmitglieder und Mitarbeiter gefälscht haben.
Sturm aufs Regierungsviertel
Am 8. Januar 2023 hatten Anhänger von Jair Bolsonaro den Kongress, den Regierungssitz und den Obersten Gerichtshof in Brasilia gestürmt, da sie den Wahlsieg Lulas nicht anerkennen wollten. Dabei ist es zu erheblichen Schäden gekommen.