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Vertrauen in die Wissenschaft Studie: Es gibt keine Vertrauenskrise in die Wissenschaft

  • Eine Studie zeigt: Die meisten Menschen vertrauen der wissenschaftlichen Forschung.
  • Damit sei widerlegt, dass es eine Vertrauenskrise in die Wissenschaft gebe, schreibt das Team, das die Studie durchführte. Sie wurde im «Nature Human Behaviour» veröffentlicht.
  • Einige demografische Gruppen vertrauen Forschern laut Studie besonders. Dazu zählten Frauen, ältere Menschen und Menschen mit hohem Einkommen.

Das Vertrauen in Forscherinnen und Forscher ist weltweit gesehen auf «moderat hohem» Niveau. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung von knapp 72'000 Menschen aus 68 Ländern. Die Studie widerlege die Erzählung einer weitreichenden Vertrauenskrise in Wissenschaftler, schreibt das Team von 241 Forschenden im Journal «Nature Human Behaviour».

Unterschiede zwischen Bevölkerungsgruppen

In allen analysierten Ländern hält eine Mehrheit der Bevölkerung Wissenschaftler für vertrauenswürdig. Einige demografische Gruppen vertrauen Forschenden laut Studie besonders. Dazu zählen Frauen, ältere Menschen und Menschen mit hohem Einkommen. Auch religiöse Menschen, gebildete, liberale sowie Menschen mit linker politischer Orientierung vertrauten Wissenschaftlern eher. Bewohner städtischer Gebiete hätten ein höheres Vertrauen zu Forschern als solche auf dem Land.

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Ein relativ geringes Forscher-Vertrauen hatten dagegen in vielen Ländern Menschen mit rechtsgerichteten und konservativen politischen Ansichten.

Werden gebildete Menschen in der Studie überrepräsentiert?

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Die Studie habe mehrere Einschränkungen, räumen auch die Forscher selbst ein. So wurde die Umfrage in einigen Ländern auf Englisch oder Französisch geführt, auch wenn diese dort nicht die am häufigsten gesprochenen Sprachen sind. Zudem erfolgte die Umfrage online. Beides könnte zur Überrepräsentation gebildeter Menschen geführt haben.

Die Mehrheit der Menschen wünsche sich, dass sich Forscher in Politik und Gesellschaft einbringen, berichtet das Team unter Leitung von Viktoria Cologna (ETH Zürich) und Niels Mede (Universität Zürich). 

Der wichtigste Beitrag der Studie sei darin zu sehen, dass sie den Mythos von der gefährlich geringen Vertrauenswürdigkeit von Wissenschaftlern ausräumt, kommentiert Frank Marcinkowski von der Universität Düsseldorf in Deutschland.

«Eine ‹Elite›, der man nicht trauen kann»

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Kurzeinschätzung von SRF-Wissenschaftsredaktorin Irène Dietschi:

«Die Wissenschaft» wird von einem Teil der Gesellschaft als «Elite» betrachtet, der man nicht trauen kann. Das ist vor allem die politische Rechte (SVP) und/oder Leute mit geringem Bildungsniveau. Aber auch unter den gut Gebildeten gibt es Gruppen, die der Wissenschaft misstrauen, das hat sich bei Corona gezeigt: Manche haben die wissenschaftlichen Erkenntnisse und/oder die epidemiologischen Massnahmen, welche die Politik daraus abgeleitet hat, kategorisch abgelehnt.

Diese Gemengelage könnte erklären, weshalb das Vertrauen in die Wissenschaft hierzulande unterdurchschnittlich ist.

Insgesamt stimmen 75 Prozent der Befragten zu, dass wissenschaftliche Forschungsmethoden der beste Weg sind, um herauszufinden, ob etwas wahr oder falsch ist.

SRF 4 News, 20.01.2025, 11 Uhr ; 

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