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Vollstreckung der Todesstrafe Menschenrechtler besorgt über Lage in Saudi-Arabien

Die Zahl der dokumentierten Hinrichtungen ist im vergangenen Jahr weltweit auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren gesunken. Gemäss der Jahresstatistik der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurde die Todesstrafe in 20 Ländern insgesamt mindestens 657 Mal vollstreckt. Es gibt jedoch auch Länder, in denen die Zahl der Hinrichtungen zunahm.

Todesstrafe als politische Waffe

Sorge bereitet der Menschenrechtsorganisation die Entwicklung in Saudi-Arabien, das in diesem Jahr die G20-Staaten Gruppe der führenden Wirtschaftsmächte präsidiert hat. In diesem Land seien im vergangenen Jahr 184 Menschen hingerichtet worden. Dies sei gut ein Fünftel mehr als im Vorjahr.

Die meisten Todesurteile seien wegen Drogendelikten und Mordes verhängt worden. Die saudische Führung setze die Todesstrafe aber auch als politische Waffe gegen Oppositionelle ein, schreibt Amnesty.

China und Iran exekutieren am meisten

Auch in Irak, Südsudan und Jemen hat die Zahl der Hinrichtungen gemäss den Erhebungen der Menschenrechtsorganisation Amnesty deutlich zugenommen. Die Länder mit den meisten Exekutionen waren laut den Untersuchungen der Menschenrechtsorganisation China und Iran.

China wird in der Statistik aber nicht berücksichtigt, da dort die Hinrichtungen geheimgehalten würden und eine genaue Dokumentation nicht möglich sei. Amnesty schätzt die Zahl der Hinrichtungen in China auf mehrere Tausend. In Iran seien 251 Menschen hingerichtet worden.

Die Todesstrafe sei eine vorsätzliche Tötung von Menschen durch den Staat, so Amnesty. Deshalb setzt sich die Nichtregierungsorganisation für die Abschaffung der Todesstrafe ein.

Heute Morgen, 21.4.2020, 6 Uhr

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