- EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich in ihrer jährlichen Rede zur Lage der Union geäussert.
- In der Rede stand die Migrations- und Energiepolitik im Fokus.
- Von der Leyen will die Abhängigkeiten der EU von Ländern wie China in der Herstellung von Elektroautos reduzieren und die Windkraft in Europa weiter vorantreiben.
- Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sollen nach dem Willen der EU-Kommissionspräsidentin mindestens bis 2025 problemlos in der EU bleiben können.
Ein Fokus der Rede von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen war die Energiepolitik. Chinas staatliche Unterstützung für seine Hersteller von E-Autos macht europäischen Firmen schon länger zu schaffen. Von der Leyen kündigt nun Schritte an. Derzeit laufen in mehreren Wirtschaftsbereichen Massnahmen, um die Abhängigkeit der EU von Staaten wie China zu verringern und heimische Unternehmen zu schützen.
Die EU-Kommission will auch die Windkraft in Europa weiter vorantreiben und Genehmigungsverfahren stärker beschleunigen. Die Brüsseler Behörde werde ein Paket für die Windkraft in Europa vorlegen und dabei eng mit der Industrie und den Mitgliedsstaaten zusammenarbeiten, sagte von der Leyen.
Wir werden die Auktionssysteme in der gesamten EU verbessern. Wir werden uns auf Kompetenzen, den Zugang zu Finanzmitteln und stabile Lieferketten konzentrieren.
Die Windindustrie stehe derzeit vor einer einzigartigen Kombination von Herausforderungen. «Wir werden die Auktionssysteme in der gesamten EU verbessern. Wir werden uns auf Kompetenzen, den Zugang zu Finanzmitteln und stabile Lieferketten konzentrieren», sagte von der Leyen. Die Zukunft der Clean-Tech-Industrie müsse in Europa liegen, so die Kommissionspräsidentin. Dabei gehe es um mehr als einen Sektor – «von Windkraft bis Stahl, von Batterien bis hin zu Elektrofahrzeugen».
Kriegsflüchtlinge in der EU
Die Kommission werde vorschlagen, die Regelung für den vorübergehenden Schutz für die Ukrainerinnen und Ukrainer in der EU zu verlängern, kündigte von der Leyen.
Die vier Millionen Menschen, die seit Beginn des Krieges in der EU Zuflucht gefunden haben, seien heute noch genauso willkommen wie in den schicksalhaften ersten Wochen. «Unsere Unterstützung der Ukraine wird von Dauer sein», sagte die deutsche Spitzenpolitikerin.
Keine Angaben zur eigenen Zukunft
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen äusserte sich in ihrer Rede nicht dazu, ob sie nach der Europawahl im kommenden Juni eine weitere Amtszeit anstrebt.
Zu den anstehenden Wahlen äusserte sich von der Leyen lediglich allgemein. Es werde der Moment sein, darüber zu entscheiden, welche Zukunft und welches Europa die Wählerinnen und Wähler sich wünschen.
Um weitere fünf Jahre an der Spitze der EU-Kommission bleiben zu können, müsste sich die CDU-Politikerin von der Leyen nach derzeitigem Stand der Dinge als Spitzenkandidatin der europäischen Parteienfamilie EVP für die Europawahl aufstellen lassen. Zu dieser gehören neben der deutschen CDU und CSU unter anderem die österreichische ÖVP, die italienische Forza Italia oder Spaniens konservative Volkspartei PP.