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Vor Nordamerika-Gipfel Bidens Besuch in Mexiko im Zeichen der Migration

  • US-Präsident Joe Biden ist zu seinem ersten Besuch in Mexiko eingetroffen.
  • Ein zentrales Thema ist die illegale Einwanderung in die USA über die gemeinsame Grenze der beiden Nachbarn.
  • Zuvor war Biden erstmals seit Beginn seiner Amtszeit an die Südgrenze der USA im Bundesstaat Texas gereist. Er traf in der Stadt El Paso Grenzbeamte und inspizierte die Grenzmauer zu Mexiko.

Der mexikanische Präsident Andres Manuel Lopez Obrador nahm Biden am Flughafen Felipe Angeles nördlich von Mexiko-Stadt in Empfang. Danach fuhren die beiden Staatschefs gemeinsam in der US-Präsidentenlimousine «The Beast» in die mexikanische Hauptstadt.

Zwei Männer.
Legende: Herzlicher Empfang zwischen Biden und dem mexikanischen Präsidenten Obrador. Keystone/Fernando Llano

Die Fahrt von dem abgelegenen Airport bis zu Bidens Hotel im Zentrum von Mexiko-Stadt dauerte Medienberichten zufolge über eine Stunde. «Morgen wird er bei uns im Nationalpalast sein. Dann setzen wir unsere Gespräche über die Angelegenheiten fort, die für unsere Völker und Nationen von Interesse sind», schrieb Lopez Obrador auf Twitter.

Am Montag war ein bilaterales Treffen der beiden Staatschefs geplant. Im Mittelpunkt der Gespräche dürfte das Thema Migration stehen. Am Dienstag kommen Lopez Obrador, Biden und der kanadische Premierminister Justin Trudeau zum Nordamerika-Gipfel zusammen.

Lage an Grenze verschärft sich

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Mehrere Menschen.
Legende: Biden spricht mit Grenzschutzbeamten in El Paso. Reuters/Kevin Lamarque

Zuletzt hatte sich die Lage an der Grenze zwischen den USA und Mexiko immer weiter verschärft. Zwischen Oktober 2021 und Oktober 2022 registrierte die US-Grenzschutzbehörde mehr als zwei Millionen Versuche von Menschen, in die USA zu gelangen. Dabei wächst den Statistiken zufolge vor allem die Zahl der Migranten, die aus Kuba, Kolumbien, Nicaragua und Venezuela stammen.

Tausende Migranten harren derzeit an der Grenze zu den USA aus und hoffen auf eine Gelegenheit, in das Land zu gelangen. Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hatte zuletzt entschieden, die umstrittene Richtlinie Title 42 vorerst in Kraft zu lassen. Die Regelung sieht vor, dass die meisten Migranten ohne Papiere an der Grenze sofort abgewiesen werden, ohne auch nur einen Asylantrag stellen zu können. Damit sollte zunächst die Ausbreitung der Corona-Pandemie eingedämmt werden. Mittlerweile fürchten Politiker und Behörden in den USA aber wohl vor allem eine stark zunehmende Migration, wenn die Richtlinie kassiert wird.

Vor seiner Reise besuchte Biden das erste Mal in seiner zweijährigen Amtszeit die Grenze zu Mexiko. Er traf sich in El Paso im Bundesstaat Texas unter anderem auch mit US-Grenzschützern. Der US-Präsident war am Flughafen der Grenzstadt kühl von dem texanischen Gouverneur Greg Abbott empfangen worden. Der Republikaner überreichte Biden einen Brief, in dem er der Regierung schwere Vorwürfe macht. Der Besuch komme zwei Jahre zu spät, Bidens «Versagen» sei für das «Chaos» an der Grenze verantwortlich.

Angesichts der dramatischen Lage und der anhaltenden Kritik hatte Biden zuletzt einen neuen Anlauf gestartet, um die illegale Einwanderung in die USA einzudämmen und neue Regelungen verkündet. Demnach sollen unter bestimmten Voraussetzungen bis zu 30'000 Migranten pro Monat aus Venezuela, Nicaragua, Kuba und Haiti legal in die USA einreisen. Im Gegenzug sollen 30'000 illegale Einwanderer pro Monat aus diesen Ländern nach Mexiko abgeschoben werden.

Drogenkriminalität – Problem für beide Länder

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Ein weiteres wichtiges Thema ist die organisierte Drogenkriminalität. Um den riesigen Markt der US-Drogen-Konsumierenden bedienen zu können – die US-Behörden sprechen von über 40 Millionen Drogen- und Medikamentenabhängigen – werden Drogen mit einem Strassenverkaufswert von mehreren Milliarden US-Dollars über Mexiko illegal in die USA geschleust. Aber auch Mexiko leidet. Allein letztes Jahr sind laut Angaben der Behörden über 15'000 Morde im Zusammenhang mit organisierter Drogenkriminalität verübt worden.

US-Vorstoss wird unterstützt

Der mexikanische Präsident unterstützte den neuen US-Vorstoss. Er eröffne den Migranten die Chance auf eine legale Einreise in die USA und verhindere so die häufig gefährliche Reise durch Mexiko und den illegalen Grenzübertritt. Migranten werden in Mexiko immer wieder Opfer krimineller Organisationen, die sie entführen, ausrauben oder vergewaltigen.

Mexiko will bei dem Gipfel einen Vorschlag für eine «Allianz für den Wohlstand der Völker Amerikas» unterbreiten, wie Aussenminister Marcelo Ebrard mitteilte. Ziel sei es, die Armut in der Region zu bekämpfen und den Wohlstand gerechter zu verteilen. Es dürfte vor allem darum gehen, die Ursachen von Migration zu bekämpfen.

SRF 4 News, 9.1.2023, 00:00 Uhr ; 

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