Im März hatte das Online-Magazin Buzzfeed Erschreckendes aufgedeckt. Im Kongo und Nepal soll der WWF militante Gruppen finanziert haben, die Dörfer überfallen, Einheimische vergewaltigt oder gar ermordet haben sollen.
Eine externe UNO-Kommission untersucht nun diese Vorwürfe. Markus Löning ist ehemaliger Menschenrechtsbeauftragter der deutschen Regierung. Er hat mit seinem Team im Auftrag des WWF Deutschland einen Bericht erstellt.
Kein Handbuch für Mitarbeitende
Er habe beim WWF insgesamt viele gute Ansätze gefunden, sagt er gegenüber SRF: «Es gibt zu allem eine Vorschrift, eine Regel. Es gibt vor allem auch viel guten Willen, die Menschenrechte zu achten.» Doch dem stünden Implementierungsdefizite gegenüber: «In der Praxis wird etwas oft nicht so umgesetzt, wie es umgesetzt werden sollte.» Das heisst: Zahlreiche Projektleiter vor Ort wüssten gar nicht, dass es solche Vorschriften gibt.
Im Vergleich mit anderen Organisationen oder Unternehmen sei dieser Befund nicht aussergewöhnlich, so Löning. «Das Gute war, zu sehen, dass die Mitarbeiter des WWF selbst schockiert waren und nun sehr motiviert sind, zu sagen: ‹Das darf bei uns nicht vorkommen. Wir wollen das ändern.›» Das sei der wichtigste Faktor, den es brauche, um Veränderungen voranzubringen.