- Eine Menschenrechtsorganisation in Nicaragua will dem Vorwurf nachgehen, ob gegen Demonstranten giftige Pestizide eingesetzt wurden.
- Es gebe Berichte, wonach die Regierung in mehreren Städten von Flugzeugen aus Pestizide auf die Menschen sprühen liess.
- Dies erklärte der Direktor der Vereinigung für Menschenrechte Nicaraguas.
Augenzeugen berichteten von zwei Flugzeugen, die in den Städten Diriamba und Jinotepe eine streng riechende Chemikalie über Demonstranten verteilte. Diese habe bei Teilnehmern zu Erbrechen und Schwindel geführt.
Proteste seit zwei Monaten
Nicaragua kommt seit fast zwei Monaten nicht zur Ruhe. Gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten, die gegen den autoritären Präsidenten Daniel Ortega auf die Strasse gehen, dessen Unterstützern und der Polizei eskalieren immer weiter. Dabei sollen rund 160 Menschen ums Leben gekommen sein.
Am Donnerstag legte ein von der Oppositions-Allianz ausgerufener Generalstreik zudem das Land lahm. Für Freitag ist eine Wiederaufnahme des Friedensdialogs zwischen der Regierung und der zivilen Opposition vorgesehen, die Ortegas Rücktritt fordert. Die katholische Kirche soll zwischen beiden Seiten vermitteln.