- Inmitten einer schweren Wirtschaftskrise beginnen in Argentinien die Präsidentschaftswahlen.
- Umfragen sehen den linken Oppositionskandidaten Alberto Fernández klar vor dem konservativen Amtsinhaber Mauricio Macri.
- Bei einem Wahlsieg des Herausforderers könnte Macris Vorgängerin Cristina Kirchner ein Comeback in der Regierung geben.
Laut Umfragen dürfte es zu einem Machtwechsel im krisengeschüttelten Argentinien kommen. Demnach könnte Herausforderer Fernández auf rund 50 Prozent der Stimmen kommen. Er kann auf einen Vorsprung von etwa 20 Prozentpunkten auf den Amtsinhaber hoffen, den konservativen Mauricio Macri.
Damit würde Macris Vorgängerin Cristina Kirchner, die im Tandem mit Fernández antritt, neue Vizepräsidentin des südamerikanischen Landes werden. Gegen die 66-Jährige laufen mehrere Verfahren wegen Korruptionsvorwürfen, als Senatorin geniesst sie derzeit Immunität.
Die drittgrösste Volkswirtschaft Lateinamerikas befindet sich in einer anhaltenden Rezession. Die Inflationsrate liegt bei mehr als 50 Prozent. Die Landeswährung Peso wertete zuletzt zum wiederholten Male stark ab.
Viele Anleger fürchten offenbar eine Rückkehr der protektionistisch orientierten Kirchner in die Regierung. Macri ist es trotz eines Bereitschaftskredits des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Höhe von 57 Milliarden US-Dollar nicht gelungen, die wirtschaftliche Lage spürbar zu verbessern.
Stichwahl als mögliches Szenario
Zu einer Stichwahl kommt es, wenn kein Kandidat mindestens 45 Prozent der Stimmen erhält oder alternativ 40 Prozent mit einem Vorsprung von zehn Prozentpunkten. Wahlberechtigt sind 33.2 Millionen Menschen.
Neben dem Staats- und Regierungschef wird auch über die Hälfte der Sitze im Abgeordnetenhaus und ein Drittel des Senats sowie Gouverneure in drei Provinzen und den Regierungschef der autonomen Stadt Buenos Buenos Aires entschieden.
Die Wahllokale schliessen um 18 Uhr (23 Uhr MESZ). Mit ersten Ergebnissen wird etwa drei Stunden danach gerechnet.