Auf Andres Arauz entfielen gemäss einer Schnellauszählung 31.5 Prozent der Stimmen, wie die ecuadorianische Wahlkommission erklärte. Der Rechtsanwalt und indigene Aktivist Yaku Perez erreiche gut 20 Prozent, der konservative Banker Guillermo Lasso knapp 20 Prozent, hiess es weiter.
Arauz verfehlt damit die erforderliche absolute Mehrheit und muss nun in einer Stichwahl gegen den Zweitplatzierten antreten. Wer gegen den 36-jährigen ehemaligen Minister in die entscheidende Abstimmung geht, ist noch unklar: Lasso und Perez liefern sich laut der Schnellauszählung ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Mehr als 13 Millionen Ecuadorianerinnen und Ecuadorianer waren am Wochenende inmitten der Corona-Pandemie aufgerufen, den neuen Staatschef des südamerikanischen Landes sowie die Abgeordneten der Nationalversammlung zu wählen.
Schwere Wirtschaftskrise
Der 36-jährige Arauz gilt als Zögling von Ex-Präsident Rafael Correa und will im Falle eines Wahlsieges die Subventionen erhöhen und das vom Internationalen Währungsfonds geforderte Sparprogramm beenden.
Die nächste Regierung und Nationalversammlung des südamerikanischen Landes wird es wegen des Verfalls des Ölpreises und der Corona-Pandemie mit einer tiefen Wirtschaftskrise zu tun bekommen. Im vergangenen Jahr brach das Bruttoinlandsprodukt um elf Prozent ein, Armut und Arbeitslosigkeit stiegen stark an.