- Bei Nachwahlen für das britische Parlament haben die Konservativen in den englischen Wahlkreisen Tiverton and Honiton und Wakefield eine heftige Niederlage eingefahren.
- Mit diesem Sitzverlust der Tories muss Premierminister Boris Johnson eine grosse Schlappe hinnehmen.
- Beide Wahlkreise waren zuvor von konservativen Abgeordneten vertreten worden, die ihre Mandate wegen sexuellen Fehlverhaltens niederlegen mussten.
Das Resultat stand nach der Stimmenauszählung in der Nacht auf Freitag fest: Im einen Wahlkreis hatte sich der Kandidat der Liberaldemokraten durchgesetzt, im anderen jener der Labour-Partei. Dies veranlasste Oliver Dowden, den Parteigeneralsekretär der Tories, zurückzutreten. «Jemand muss Verantwortung übernehmen und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich unter diesen Umständen nicht im Amt bleiben kann.»
Die Wahlschlappe dürfte Johnsons ohnehin angeschlagene Position an der Spitze der Konservativen weiter schwächen. Einen Rücktritt hatte der skandalumwitterte Premier, der sich derzeit in Ruandas Hauptstadt Kigali zum Gipfel der Staats- und Regierungschefs der Commonwealth-Staaten aufhält, jedoch schon vorab ausgeschlossen und sogar als «verrückt» bezeichnet.
Verantwortlich machte er für die Niederlage in erster Linie die gestiegenen Lebenshaltungskosten. «Ich denke, als Regierung muss ich mir anhören, was die Leute sagen, vor allem im Hinblick auf die Schwierigkeiten, mit denen die Menschen durch die Lebenshaltungskosten konfrontiert sind. Das ist das grösste Thema», sagte Johnson vor Journalisten.