- Nach gescheiterten Tarifverhandlungen legen Österreichs Eisenbahner den Zugverkehr am Montag mit einem 24-stündigen Warnstreik still.
- Laut den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sind schon ab Sonntag auch grenzüberschreitende Verbindungen mit der Schweiz und anderen Ländern von der Massnahme betroffen.
- Die SBB haben auf den digitalen Kundenkanälen Informationen zum Streik aufgeschaltet.
Grundsätzlich sei der grenzüberschreitende Verkehr zwischen der Schweiz und Österreich betroffen, wie Sprecherin Sarah Schmidlin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Für die Dauer des Streiks werde Kundinnen und Kunden daher von einer Zugreise nach Österreich abgeraten. Es bestehe die Möglichkeit, Tickets bei den jeweiligen Verkaufsstellen rückerstatten zu lassen.
Auf nationale Verbindungen ausweichen
Im Nachtverkehr fallen die Nightjet- und EuroNight-Verbindungen mit Abfahrt am Sonntag und Montag aus. Betroffene Reisende werden aufgefordert, sich zur Umbuchung bei der Buchungsstelle zu melden. Im Tagesverkehr fallen laut SBB die Railjet Express (RJX) und EuroCity (EC) zwischen Zürich HB, Sargans, Buchs SG und Österreich am Montag ersatzlos aus. Die SBB raten, zwischen Zürich HB und Buchs SG auf nationale Verbindungen auszuweichen.
Kein EuroCity nach München
Auch die EuroCity (EC) Zürich HB – München Hbf fallen in beide Richtungen zwischen St. Gallen und Lindau-Reutin ersatzlos aus. Betroffenen Reisenden empfehlen die SBB den Reiseweg über Romanshorn beziehungsweise Schaffhausen – Stuttgart/Ulm.
Reisende von SWISS Air Rail und Lufthansa Express Rail könnten ebenfalls vom Streik betroffen sein. Die SBB empfehlen, sich für die Umbuchung an den jeweiligen Kundenservice zu wenden. Busse und andere öffentliche Verkehrsmittel in Österreich sind vom Streik nicht betroffen.
Informationen der SBB zum Streik in Österreich
Pauschale Lohnerhöhung gefordert
Die Gewerkschaft vida, die rund 50'000 Eisenbahnerinnen und Eisenbahner in Österreich vertritt, hatte eine pauschale Lohnerhöhung von 400 Euro gefordert, was laut Arbeitnehmervertretern ein durchschnittliches Plus von etwa 12 Prozent ausmachen würde.
Die Wirtschaftskammer, die auf Arbeitgeberseite die Verhandlungen führt, besserte ihr Angebot zuletzt auf 8.4 Prozent nach. Die Inflation lag in Österreich im Oktober im Jahresvergleich bei 11 Prozent. Am Sonntagvormittag erklärten beide Seiten jedoch die Gespräche für vorerst gescheitert und gaben einander die Schuld.