Schon seit Wochen trägt man in Italien im öffentlichen Raum Maske, auch draussen, im Freien. Und seit mittlerweile einer Woche sind grosse Teile Norditaliens sowie Kalabrien sogenannt rote Zonen. Dort darf man seine Wohnung nur noch verlassen, wenn man dafür einen guten Grund angeben kann.
Mehr Ansteckungen und mehr Tote
Aber auch in allen anderen Regionen des Landes gelten durchwegs strengere Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie als in der Schweiz.
Trotzdem steigen die Ansteckungszahlen weiter. Und mehr Infizierte bedeuten auch mehr Tote: Am Mittwoch starben in Italien mehr als 500 Personen am Coronavirus, am Donnerstag waren es sogar über 600.
Landauf landab sind die Notfallstationen der Spitäler überfüllt, es fehlt an Personal und an Betten. Dabei ist die Lage im Süden des Landes am schlimmsten. Vor den Spitälern Neapels bilden sich täglich lange Warteschlangen.
Kein Platz mehr in manchen Spitälern
Schwerkranke müssen zum Teil zunächst in ihren Autos notdürftig versorgt werden, bevor sie erst nach Stunden oder gar Tagen im Spital Platz finden. Es kursieren Videos von Patientinnen und Patienten, die die schlimmen Zustände vor und in den Spitälern mit ihren Handys festhalten.
Diskussion um landesweiten Shutdown?
Nicht zuletzt deshalb steht die Regierung in Rom unter massivem Druck. Viele Ärzte und Experten fordern, das ganze Land wie im Frühjahr für mehrere Wochen zur roten Zone zu erklären, also landesweiten einen zweiten Shutdown zu verhängen.
Doch wegen der zu erwartenden, schweren wirtschaftlichen Schäden hat dies die Regierung bisher nicht gewagt. Allerdings: Steigen die Zahlen auch übers Wochenende weiter, wird sie kaum darum herumkommen.