Alles wird zum Wahlkampf in Iowa. Auch der Super Bowl, das grosse Finale der American-Football-Profiliga NFL. Im Pub in Johnston treffen sich Fans von Amy Klobuchar zum gemeinsamen Super Bowl. Die demokratische Senatorin aus dem Nachbarstaat Minnesota hofft in Iowa auf ein gutes Resultat. Sie hat im Wahlkampf alle 99 Bezirke Iowas besucht und unzählige Hände geschüttelt.
«Man muss sich organisieren und einen Schlusssprint hinlegen», sagt ihre Wahlkampfleiterin Andy McGuire. So gewinne man Iowa. Sie muss es wissen, denn sie war bis 2017 die Parteipräsidentin der Demokraten in Iowa.
Kandidatenfeld wird ausgedünnt
Alle vier Jahre erhält der ländliche Bundesstaat im mittleren Westen eine überdimensionierte Bedeutung bei den Präsidentschafts-Vorwahlen.
Iowa bestimme nicht die Nominierung, aber verkleinere das Kandidatenfeld, sagt McGuire. Seit dem Jahr 2000 hat Iowa auf den Kandidaten gesetzt, der die US-Wahlen gewann. Doch ergibt es Sinn, dass ein kleiner Bundesstaat mit 3 Millionen mehrheitlich weissen Einwohnern so richtungsweisend ist?
Es gehe nicht um Herkunft oder um Hautfarbe, das zeige der Sieg von Barack Obama im «Caucus» von 2008.
Einmaliges Wahlsystem
Die Proporzwahlverfahren in Iowa ist eigentümlich. Beim «Caucus» bilden sich Gruppen, die unterschiedliche Kandidierende unterstützen. Gruppen, die weniger als 15 Prozent der Anwesenden gewinnen, müssen sich auflösen.
Die Mitglieder können sich daraufhin einem stärkeren Team anschliessen. Während des Abends können sich deshalb Mehrheiten plötzlich ändern. Der Ausgang des Caucus in Iowa ist deshalb auch dieses Jahr unberechenbar.
Die US-Präsidentschaftskandidaten der Demokraten
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Bild 1 von 8. Kandidierend: Joe Biden. Joe Biden gehört zu den bekanntesten Kandidaten seiner Partei: Von 2009 bis 2017 war er unter dem damaligen US-Präsidenten Barack Obama Vizepräsident des Landes. Der 77-Jährige gilt als Kandidat der Mitte und ist gerade für gemässigte Wähler der Republikaner eine mögliche wählbare Alternative. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 8. Kandidierend: Bernie Sanders. Der Zweitplatzierte bei den Vorwahlen der Demokraten von 2016 kann auf einen grossen Bekanntheitsgrad zählen. Der 78-jährige Senator aus Vermont bezeichnet seine Politik als «Democratic Socialism». Er befürwortet eine Mischform aus Marktwirtschaft und sozialen Leistungen durch den Staat. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 8. Kandidierend: Tulsi Gabbard. Die 38-jährige Kongressabgeordnete ist auf dem Überseeterritorium Amerikanisch-Samoa zur Welt gekommen. Sie wuchs in Hawaii auf und verfolgte zunächst eine militärische Karriere. Sie nahm am Irakkrieg teil und bekleidet den Grad einer Majorin. Gabbard ist praktizierende Hindu und zählt eher zum linken Flügel der Demokraten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 8. Aufgegeben: Michael Bloomberg. Lange wurde gerätselt, ob New Yorks Ex-Bürgermeister für die Demokraten antreten möchte. Anfang November ist er nun ins Rennen gestiegen. Milliardär Bloomberg will seine Kampagne selbst finanzieren. Der 77-Jährige gilt wie Biden als Kandidat des Establishments. Er sieht in Präsident Trump eine existenzielle Gefahr für die USA. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 8. Aufgegeben: Elizabeth Warren. Die 70-jährige Juristin aus Oklahoma vertritt Massachusetts als Senatorin in Washington. Sie befürwortet eine linke Wirtschaftspolitik und fordert eine Millionärssteuer. Eine Kontroverse entbrannte über ihre Herkunft: Warren berief sich oft auf indianische Wurzeln. Ein DNA-Test wies nach, dass diese einen nur geringen Anteil ausmachen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 8. Aufgegeben: Pete Buttigieg. Der 38-jährige Pete Buttigieg stieg vom völlig unbekannten schwulen Bürgermeister in Indiana zu einem aussichtsreichen Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur auf. Buttigieg kommt nicht aus dem Washingtoner Kuchen, sein Vater stammt aus Malta. Am 1. März zog Buttigieg seine Bewerbung zurück. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 8. Aufgegeben: Amy Klobuchar. Die Senatorin aus Minnesota hat einen Vater slowenischer und eine Mutter schweizerischer Herkunft. Die 59-Jährige hat einen Bachelor in Politikwissenschaften. Am 2. März gab Klobuchar die Präsidentschaftsbewerbung auf und stellt sich fortan hinter Joe Biden. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 8. Aufgegeben: Tom Steyer. Milliardär und Ex-Hedge-Fonds-Manager Tom Steyer ist langjähriger Unterstützer der Demokraten. Der 62-Jährige setzt sich seit Jahren für den Umweltschutz ein. Er hatte in seiner Präsidentschaftskampagne die Amtsenthebung von Präsident Donald Trump gefordert. Am 29. Februar zog Steyer seine Bewerbung um die Kandidatur zurück. Bildquelle: Reuters.
SFR 4 News, 03.02.2020, Heute morgen 06:00