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Rätselhafte Lungenerkrankung in Asien
Aus Heute um Vier vom 06.01.2020.
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WHO in Alarmbereitschaft Mysteriöse Lungenkrankheit grassiert in China

  • Eine mysteriöse Lungenkrankheit ist in der zentralchinesischen Metropole Wuhan ausgebrochen.
  • Gemäss Behördenangaben seien insgesamt 59 Personen erkrankt – sieben von ihnen befänden sich in kritischem Zustand.
  • Die Weltgesundheitsorganisation WHO verfolgt die Situation aufmerksam und steht im engen Kontakt mit den nationalen Behörden.

Wie gefährlich die Krankheit ist, ist noch unklar. Medien hatten in den letzten Tagen spekuliert, es könnte sich um Sars oder um die Vogelgrippe handeln. Gut 120 Menschen stünden derzeit unter Beobachtung.

Hongkong verschärft Einreisekontrollen

Hongkong hat unterdessen erste Vorsichtsmassnahmen ergriffen. Am Flughafen wurden Fieber-Messgeräte installiert. Reisende aus Wuhan werden gesondert kontrolliert. In der chinesischen Sonderverwaltungsregion sind bisher 16 Verdachtsfälle gemeldet.

Auch in Singapur gibt es nach Presseberichten einen ersten Verdachtsfall. Ein dreijähriges Mädchen, das Wuhan besucht habe, sei in einem stabilen Zustand im Krankenhaus, hiess es.

Ihren Anfang nahm die mysteriöse Lungenkrankheit wohl auf einem Fischmarkt in der 19-Millionen-Metropole, auf dem auch andere Tiere verkauft werden. Sie gelten als mögliche Virusquelle. Der Huanan-Markt ist inzwischen geschlossen worden und soll gründlich gereinigt werden. Das infizierte Mädchen in Singapur war nach den Presseberichten allerdings nicht auf dem Markt.

Keine Hinweise auf Sars oder Vogelgrippe

Die Gesundheitskommission von Wuhan berichtete, nach bisherigen Analysen gebe es «keine klaren Beweise» für eine Übertragung von Mensch zu Mensch. Auch sei kein medizinisches Personal infiziert. Bei der Virus-Erkrankung handle es sich nicht um Grippe, Mers, Vogelgrippe oder Sars, hiess es weiter. Die Untersuchungen, ob es sich um ein neuartiges Virus handelt, dauern noch an. Die Fälle werden derzeit als virale Lungenentzündung unbekannter Ursache behandelt.

Die Nachrichten aus Wuhan weckten die Erinnerung an die Sars-Pandemie, die 2002 in der südchinesischen Provinz Guangdong begann und anfangs vertuscht wurde. Das Severe Acute Respiratory Syndrome (Sars) zählte zu den gefährlichsten Infektionswellen der jüngeren Zeit. Der Ausbruch 2003 war im Sommer beendet, ab und an wurden auch danach noch neue Infektionen erfasst. Insgesamt registrierte die WHO weltweit rund 8000 Sars-Fälle, mehr als 800 Menschen starben.

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