Was ist passiert? In vielen Grossstädten der USA haben am Samstag Demonstrationen gegen die Politik von Donald Trump stattgefunden. In der ganzen USA gab es mehr als 1300 Versammlungen. Offizielle Zahlen oder Schätzungen, wie viele Leute teilgenommen haben, gibt es nicht. Die Veranstalter sprechen von Millionen von Menschen.
Wogegen richteten sich die Proteste? Die Menschen protestierten gegen die Zerschlagung von US-Behörden, darunter das Bildungsministerium, gegen die Beschneidung der Entwicklungshilfe, gegen die Migrationspolitik – gegen eigentlich alles, wofür Trump und seine Regierung stehen, wie die Nachrichtenagenturen schreiben.
Gegen wen richteten sich die Proteste? Die Kritik richtete sich bei den Versammlungen nicht nur gegen Donald Trump selbst, sondern auch gegen Tech-Milliardär Elon Musk, der sich aus Sicht vieler Demonstrierender zu sehr in Regierungsgeschäfte einmischt.
Ich kann das hier überhaupt nur schreiben, weil es ein Bildungsministerium gab.
Auch in New York demonstrierten trotz Nieselregens Tausende gegen Trump und Musk – den Chef des E-Auto-Unternehmens Tesla, der im Weissen Haus ein und aus geht. Im Bryant Park hielten Demonstranten Schilder in die Höhe mit Aufschriften wie «Zieht Elon den Stecker» oder: «Ich kann das hier überhaupt nur schreiben, weil es ein Bildungsministerium gab».
Was stört die Protestierenden? US-Präsident Donald Trump sorgte mit vielen höchst umstrittenen Entscheidungen und Vorstössen für Empörung, sowohl innenpolitisch als auch aussenpolitisch. Der Republikaner ging beispielsweise mit grosser Härte gegen Migranten und Minderheiten vor. Gleich am ersten Tag im Amt drohte er damit, dass sich die USA den Panamakanal «zurückholen» werden, notfalls mit Militärgewalt. Seither erhob er auch Anspruch auf Grönland und den Gazastreifen und rief Kanada wiederholt dazu auf, Teil der USA zu werden. Demokraten und Experten werten seinen Kurs als grosse Gefahr für die Demokratie Amerikas.
«Hände weg von der Demokratie»: Landesweite Proteste gegen Trump
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Bild 1 von 7. Die Drohnenaufnahme zeigt die Menschenmenge, die sich in Salt Lake City, Utah, versammelt hat. Bildquelle: Reuters / Jim Urquhart.
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Bild 2 von 7. Auch in Washington beim George-Washington-Monument versammelten sich Tausende, um gegen Trumps Politik zu demonstrieren. Bildquelle: Imago / Jens Golbeck.
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Bild 3 von 7. «Hände weg von der Demokratie»: Protestierende bilden ein riesiges Schild aus Menschen in San Francisco, Kalifornien. Bildquelle: Keystone / Stephen Lam.
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Bild 4 von 7. Plakat mit der Freiheitsstatue «Lady Liberty»: «So sieht Freiheit nicht aus». Bildquelle: Keystone / John G. Mabanglo.
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Bild 5 von 7. Anspielung auf Donald Trumps Umgang mit Migranten: «Die einzige Minderheit, die Amerika zerstört, sind die Reichen.». Bildquelle: Reuters / Megan Varner.
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Bild 6 von 7. Mahnung aus der Geschichte zeigt der Mann auf seinem Plakat: «George Washington sagte dem Kongress: Keine Könige». Bildquelle: Keystone / C.J. Gunther.
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Bild 7 von 7. Auch an den Zöllen stören sich die Protestierenden: «Hör auf mit den Zöllen!». Bildquelle: Reuters / Megan Varner.
Wieso wehren sich die Menschen erst jetzt gegen Trumps Politik? Viele Bürgerinnen und Bürger und Vertreter der demokratischen Partei in den USA waren in eine Art Schockstarre gefallen, angesichts des Tempos, in dem Trump weitreichende Entscheidungen getroffen hat. Erst langsam formiert sich nun öffentlicher Widerstand der Trump-Gegner, auch bei den Demokraten. Vor wenigen Tagen hatte der demokratische Senator Cory Booker mit einer 25-Stunden-Marathon-Rede gegen Trump im Parlament viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Zuletzt meldeten sich auch der frühere demokratische US-Präsident Barack Obama und Trumps Wahlkampfgegnerin Kamala Harris nach längerem Schweigen kritisch zu Wort.