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Widerstand erwacht Hunderttausende gehen in den USA gegen Trump auf die Strasse

Die Politik von US-Präsident Trump kommt auch in den USA bei vielen nicht gut an. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Was ist passiert? In vielen Grossstädten der USA haben am Samstag Demonstrationen gegen die Politik von Donald Trump stattgefunden. In der ganzen USA gab es mehr als 1300 Versammlungen. Offizielle Zahlen oder Schätzungen, wie viele Leute teilgenommen haben, gibt es nicht. Die Veranstalter sprechen von Millionen von Menschen.

Wogegen richteten sich die Proteste? Die Menschen protestierten gegen die Zerschlagung von US-Behörden, darunter das Bildungsministerium, gegen die Beschneidung der Entwicklungshilfe, gegen die Migrationspolitik – gegen eigentlich alles, wofür Trump und seine Regierung stehen, wie die Nachrichtenagenturen schreiben.

Eine Demonstration mit vielen Transparenten. «Mach aus Amerika wieder Amerika», steht auf dem Schild im Vordergrund..
Legende: Auch in Washington gingen viele Leute gegen Trumps Politik auf die Strasse. «Mach aus Amerika wieder Amerika», steht auf dem Transparent im Vordergrund. Keystone/ JOSE LUIS MAGANA

Gegen wen richteten sich die Proteste? Die Kritik richtete sich bei den Versammlungen nicht nur gegen Donald Trump selbst, sondern auch gegen Tech-Milliardär Elon Musk, der sich aus Sicht vieler Demonstrierender zu sehr in Regierungsgeschäfte einmischt.

Ich kann das hier überhaupt nur schreiben, weil es ein Bildungsministerium gab.
Autor: Transparent an einer Anti-Trump-Demonstration

Auch in New York demonstrierten trotz Nieselregens Tausende gegen Trump und Musk – den Chef des E-Auto-Unternehmens Tesla, der im Weissen Haus ein und aus geht. Im Bryant Park hielten Demonstranten Schilder in die Höhe mit Aufschriften wie «Zieht Elon den Stecker» oder: «Ich kann das hier überhaupt nur schreiben, weil es ein Bildungsministerium gab».

Was stört die Protestierenden? US-Präsident Donald Trump sorgte mit vielen höchst umstrittenen Entscheidungen und Vorstössen für Empörung, sowohl innenpolitisch als auch aussenpolitisch. Der Republikaner ging beispielsweise mit grosser Härte gegen Migranten und Minderheiten vor. Gleich am ersten Tag im Amt drohte er damit, dass sich die USA den Panamakanal «zurückholen» werden, notfalls mit Militärgewalt. Seither erhob er auch Anspruch auf Grönland und den Gazastreifen und rief Kanada wiederholt dazu auf, Teil der USA zu werden. Demokraten und Experten werten seinen Kurs als grosse Gefahr für die Demokratie Amerikas.

«Hände weg von der Demokratie»: Landesweite Proteste gegen Trump

Wieso wehren sich die Menschen erst jetzt gegen Trumps Politik? Viele Bürgerinnen und Bürger und Vertreter der demokratischen Partei in den USA waren in eine Art Schockstarre gefallen, angesichts des Tempos, in dem Trump weitreichende Entscheidungen getroffen hat. Erst langsam formiert sich nun öffentlicher Widerstand der Trump-Gegner, auch bei den Demokraten. Vor wenigen Tagen hatte der demokratische Senator Cory Booker mit einer 25-Stunden-Marathon-Rede gegen Trump im Parlament viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Zuletzt meldeten sich auch der frühere demokratische US-Präsident Barack Obama und Trumps Wahlkampfgegnerin Kamala Harris nach längerem Schweigen kritisch zu Wort.

Tagesschau, 05.04.2025, 19:30 Uhr ; 

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