Der Schlag: Die USA haben auf Befehl von Präsident Donald Trump mit Luftangriffen gegen die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen begonnen. Laut den Huthi trafen Luftangriffe des US-Militärs Wohngebiete nördlich der Hauptstadt Sanaa. Das zuständige US-Regionalkommando Centcom sprach dagegen von einer Reihe von «Präzisionsschlägen» im gesamten Jemen. Der arabischsprachige TV-Sender Alaraby berichtete auf X unter Berufung auf das von der Miliz kontrollierte Gesundheitsministerium von 31 Toten und 101 Verletzten, darunter vor allem Frauen und Kinder.
Das Motiv: Die Attacken auf Stützpunkte, Raketenabwehrstellungen und Anführer der Terroristen sollten US-Schiffe schützen und die Freiheit der Schifffahrt wiederherstellen, schrieb Trump auf Truth Social. Die Huthi-Miliz hatte vor einigen Tagen angekündigt, ihre Angriffe auf Schiffe, die das Rote Meer und nahe gelegene Gewässer durchqueren, wieder aufzunehmen.
Die Botschaft: An die Adresse des Irans gerichtet schrieb Trump, die Unterstützung für die Huthi-Terroristen müsse sofort beendet werden. Die Führung der Islamischen Republik dürfe weder das amerikanische Volk, dessen Präsidenten noch die weltweiten Schifffahrtsrouten bedrohen. US-Aussenminister Marco Rubio sagte bei CBS News, dass die US-Angriffe auf den Jemen fortgesetzt werden, bis die Huthi nicht mehr in der Lage seien, die weltweite Schifffahrt und die US-Marine anzugreifen. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sagte im Sender Fox News, dass Irans Unterstützung der Huthi sofort ein Ende haben müsse.
Seien Sie gewarnt, denn Amerika wird Sie zur Rechenschaft ziehen, und wir werden nicht nett zu Ihnen sein!
Die Reaktion: Huthi-Sprecher Mohammed al-Bukhaiti drohte auf X Vergeltung an: «Wir werden Eskalation mit Eskalation begegnen.» Ismail Baghai, Sprecher des iranischen Aussenamts, sagte laut der Nachrichtenagentur Sana: «Diese Angriffe, die zum Tod Dutzender unschuldiger Jemeniten führten, sind eine eklatante Verletzung der UNO-Charta und werden die Sicherheit der Region einem beispiellosen Risiko aussetzen.» Zuvor hatte Irans Aussenminister Abbas Araghtschi auf X geschrieben, die US-Regierung habe «nicht die Autorität», die iranische Aussenpolitik «zu diktieren». Auch die Hisbollah hat sich mit den Huthi solidarisch erklärt.
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Bild 1 von 2. Standbild aus einem von der US-Marine zur Verfügung gestellten Video. Es zeigt ein Flugzeug, das von der USS Harry S. Truman im Roten Meer abhebt, um Ziele in Sanaa im Jemen aus der Luft anzugreifen. Bildquelle: Keystone/AP.
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Bild 2 von 2. Ein weiteres Bild aus einem Video der US-Marine zeigt ein anderes Kampfflugzeug in Bereitschaft vor dem Angriff im Jemen. Der Ort ist unbekannt. Bildquelle: Keystone/AP.
Der Kontext: Die Huthi beherrschen grosse Gebiete vor allem im Jemen. Sie haben nach Ausbruch des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der Hamas im Oktober 2023 begonnen, den jüdischen Staat aus Solidarität mit der Hamas mit Raketen und Drohnen anzugreifen und Schiffe mit angeblicher Verbindung zu Israel zu beschiessen. An der Küste des Jemen führt eine der für den Welthandel wichtigsten Schifffahrtsrouten entlang. Seit 2023 hat die Huthi-Miliz nach Pentagon-Angaben 174 Mal US-Kriegsschiffe und 145 Mal Handelsschiffe angegriffen.
Die Vorgeschichte: Wenige Wochen nach Trumps Regierungsantritt stuften die USA die Huthi wieder als Terrororganisation ein. Trump habe nach dieser Entscheidung das Pentagon angewiesen, militärische Pläne zur Bekämpfung der Miliz vorzubereiten, schrieb die US-Nachrichtenseite «Axios». Als die Huthi kürzlich eine US-Militärdrohne abschossen, seien die Vorbereitungen für Angriffe beschleunigt worden. Am Freitag habe Trump den Angriffsplan genehmigt, bevor er am Tag darauf den Einsatzbefehl erteilte.
Der weitere Verlauf: Die Angriffe dürften noch Tage oder vielleicht sogar Wochen andauern, zitierten US-Medien Vertreter des Militärs.