Erneuter US-Angriff: Die USA setzen ihre Militärschläge gegen die Huthi-Miliz im Jemen fort. Die Einsätze gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Terroristen gingen weiter, teilte das zuständige US-Regionalkommando Centcom auf X ohne weitere Einzelheiten mit. Die jemenitische Nachrichtenagentur Saba, die von der Huthi-Miliz kontrolliert wird, berichtete von zwei Luftangriffen im Raum der Hafenstadt Hudaida, etwa 230 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Sanaa. Nach Angaben des arabischen Fernsehsenders Al Jazeera stieg die Zahl der Todesopfer durch die US-Angriffe auf 53.
Die Reaktionen: Die Huthi kündigten an, Schiffe der USA im Roten Meer anzugreifen, solange die USA ihre Angriffe auf den Jemen fortsetzen. «Wenn sie ihre Aggression fortsetzen, werden wir die Eskalation fortsetzen», sagte der Huthi-Anführer Abdul Malik al-Huthi in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Laut eigenen Angaben beschossen die Huthis denn auch umgehend den US-Flugzeugträger «Harry Truman» – was von den US-Streitkräften aber nicht bestätigt wurde. Ein Sprecher des iranischen Aussenamts wiederum sagte laut der Nachrichtenagentur Sana: «Diese Angriffe, die zum Tod Dutzender unschuldiger Jemeniten führten, sind eine eklatante Verletzung der UNO-Charta und werden die Sicherheit der Region einem beispiellosen Risiko aussetzen.» Auch die Hisbollah hat sich mit den Huthi solidarisch erklärt.
Das Motiv: Die Attacken auf Stützpunkte, Raketenabwehrstellungen und Anführer der Terroristen sollten US-Schiffe schützen und die Freiheit der Schifffahrt wiederherstellen, schrieb Trump auf Truth Social. Die Huthi-Miliz hatte vor einigen Tagen angekündigt, ihre Angriffe auf Schiffe, die das Rote Meer und nahe gelegene Gewässer durchqueren, wieder aufzunehmen.
Die Botschaft: An die Adresse des Irans gerichtet schrieb Trump, die Unterstützung für die Huthi-Terroristen müsse sofort beendet werden. Die Führung der Islamischen Republik dürfe weder das amerikanische Volk, dessen Präsidenten noch die weltweiten Schifffahrtsrouten bedrohen. US-Aussenminister Marco Rubio sagte bei CBS News, dass die US-Angriffe auf den Jemen fortgesetzt werden, bis die Huthi nicht mehr in der Lage seien, die weltweite Schifffahrt und die US-Marine anzugreifen. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sagte im Sender Fox News, dass Irans Unterstützung der Huthi sofort ein Ende haben müsse.
-
Bild 1 von 4. Vom Flugzeugträger Harry S. Truman aus nimmt das US-Militär Ziele im Jemen unter Beschuss. (Bild aus Handout-Video der US-Marine). Bildquelle: Reuters/ U.S. Central Command.
-
Bild 2 von 4. Im Visier sind Stützpunkte, Raketenabwehrstellungen und Anführer der Huthi. (Bild aus Handout-Video der US-Marine). Bildquelle: U.S. Central Command/Reuers.
-
Bild 3 von 4. Standbild aus einem von der US-Marine zur Verfügung gestellten Video. Es zeigt ein Flugzeug, das von der USS Harry S. Truman im Roten Meer abhebt, um Ziele in Sanaa im Jemen aus der Luft anzugreifen. Bildquelle: Keystone/AP.
-
Bild 4 von 4. Ein weiteres Bild aus einem Video der US-Marine zeigt ein anderes Kampfflugzeug in Bereitschaft vor dem Angriff im Jemen. Der Ort ist unbekannt. Bildquelle: Keystone/AP.
Der Kontext: Die Huthi beherrschen grosse Gebiete vor allem im Jemen. Sie haben nach Ausbruch des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der Hamas im Oktober 2023 begonnen, den jüdischen Staat aus Solidarität mit der Hamas mit Raketen und Drohnen anzugreifen und Schiffe mit angeblicher Verbindung zu Israel zu beschiessen. An der Küste des Jemen führt eine der für den Welthandel wichtigsten Schifffahrtsrouten entlang. Seit 2023 hat die Huthi-Miliz nach Pentagon-Angaben 174 Mal US-Kriegsschiffe und 145 Mal Handelsschiffe angegriffen.
Die Vorgeschichte: Wenige Wochen nach Trumps Regierungsantritt stuften die USA die Huthi wieder als Terrororganisation ein. Trump habe nach dieser Entscheidung das Pentagon angewiesen, militärische Pläne zur Bekämpfung der Miliz vorzubereiten, schrieb die US-Nachrichtenseite «Axios». Als die Huthi kürzlich eine US-Militärdrohne abschossen, seien die Vorbereitungen für Angriffe beschleunigt worden. Am Freitag habe Trump den Angriffsplan genehmigt, bevor er am Tag darauf den Einsatzbefehl erteilte.
Der weitere Verlauf: Die Angriffe dürften noch Tage oder vielleicht sogar Wochen andauern, zitierten US-Medien Vertreter des Militärs.