- In zwei Jahren müssen Smartphones, Tablets und weitere Geräte in der EU mit einem USB-C-Kabel geladen werden können.
- Nachdem das EU-Parlament die Änderung Anfang Monat beschlossen hat, haben jetzt auch die einzelnen EU-Staaten zugesagt.
- Die neue Regel macht laut tschechischer EU-Ratspräsidentschaft das Leben für die Konsumentinnen und Konsumenten einfacher und sorge für weniger Elektroschrott.
«Ein Ladegerät, das für mehrere Geräte geeignet ist, spart Geld und Zeit und hilft uns ausserdem, Elektroschrott zu vermeiden», sagte der tschechische Industrieminister Jozef Sikela im Namen der derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft. «Wir alle haben mindestens drei Ladegeräte für unser Handy zu Hause. Die Suche nach dem richtigen Ladegerät, entweder zu Hause oder am Arbeitsplatz, kann ziemlich nervig sein.»
Die neuen Regeln gelten ab Herbst 2024. Neben Smartphones fallen auch etwa Tablets, E-Reader, Digitalkameras, Kopfhörer, tragbare Lautsprecher und Tastaturen unter die neuen Regeln. Für Laptops gelten ab Frühjahr 2026 die Vorgaben, auf die sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments im Juni verständigt hatten.
In Zukunft soll schon beim Kauf klar werden, ob ein Gerät mit oder ohne Ladegerät verkauft wird. Darüber hinaus sollen spezielle Etiketten deutlich machen, ob bereits vorhandene Ladegeräte mit dem Gerät kompatibel sind. Nach Angaben des EU-Parlaments sollen die neuen Leitlinien dazu führen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher in der EU 250 Millionen Euro pro Jahr einsparen, weil unnötige Ladegerätekäufe vermieden werden.
Standard für kabelloses Laden im Visier
Die EU-Kommission soll künftig zudem an einem einheitlichen Standard für kabelloses Laden arbeiten. Kritiker monieren, das neue Gesetz bremse Innovation etwa bei Ladedauer oder Datenübertragung aus. Es laufe der Technologieoffenheit zuwider. In Diskussion ist der einheitliche Ladestandard in Europa schon lange. Zunächst setzte die EU-Kommission auf freiwillige Zusammenarbeit der Industrie – allerdings wenig erfolgreich.
2009 einigten sich zwar 14 Handy-Hersteller – unter ihnen auch Apple – auf Druck der Brüsseler Behörde auf einen einheitlichen Standard für Netzteile. Bei den Buchsen in Smartphones und Tablet-Computern blieben von einst mehreren Dutzend Typen allerdings drei übrig: das inzwischen veraltete Micro-USB, das neuere USB-C und die dünneren Lightning-Anschlüsse von Apple. Im September 2021 legte die EU-Kommission einen Gesetzesvorschlag für USB-C als Standard für die Buchsen in den Geräten vor.