- In Pakistan ist der 72-jährige Shehbaz Sharif erneut zum Ministerpräsidenten gewählt worden.
- Er erhielt im Parlament 201 Stimmen und damit 32 mehr als erforderlich.
- Auf seinen Gegenkandidaten Omar Ayub, der von dem inhaftierten Ex-Premier Imran Khan unterstützt wurde, entfielen 92 Stimmen.
Sharif kehrt damit in das Amt zurück, das er bereits bis August innehatte. Dann war das Parlament vor den Wahlen aufgelöst worden und eine geschäftsführende Regierung hatte die Geschäfte übernommen. Die von Gewalt überschattete Parlamentswahl am 8. Februar war ohne klaren Sieger ausgegangen. Die von dem inhaftierten Ex-Ministerpräsidenten Imran Khan unterstützten Kandidaten hatten die meisten Sitze erhalten.
Bis zur Bekanntgabe der Ergebnisse hatte es ungewöhnlich lange gedauert, was zu Anschuldigungen führte, die Abstimmung sei manipuliert worden. Nach der Wahl hatten die Pakistanische Volkspartei (PPP) und die Muslimliga (PML-N) von Sharif die Bildung einer Koalitionsregierung vereinbart.
Verhandlungen mit dem internationalen Währungsfonds
In seiner vorherigen Amtszeit hatte die Regierung Sharif Hilfen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) ausgehandelt. Die Vereinbarung läuft aber im April aus und hat zu steigenden Preisen und zusätzlichem Druck auf die Haushalte der ärmeren Bevölkerung und der Mittelschicht in dem Land mit seinen rund 241 Millionen Einwohnern beigetragen.
Es wird erwartet, dass die neue Regierung mit dem IWF unverzüglich Gespräche über eine nächste Vereinbarung aufnehmen wird, um die Wirtschaft des Landes zu stützen und gleichzeitig der wachsenden Unzufriedenheit über die zunehmende Armut zu begegnen.
Drohende Proteste von Anhängern von Imran Khan
Beobachter gehen zudem davon aus, dass die Regierung mit Protesten von Khans Anhängern konfrontiert werden wird. Der populäre ehemalige Cricket-Spieler Khan sitzt im Gefängnis. Er war unter anderem Ende Januar zu zehn Jahren Haft wegen der Preisgabe von Staatsgeheimnissen verurteilt worden.
Khan war bis zum Jahr 2022 an der Macht und wurde dann durch ein Misstrauensvotum des Parlaments abgesetzt. Er beschuldigt das mächtige Militär, für seinen Sturz verantwortlich zu sein.