Das Onlineportal «Watson» machte den Fall einer jungen Frau publik, die in der Notfallstation des Zürcher Stadtspitals Triemli einen Corona-Test machen wollte und nach drei Stunden die Geduld verlor.
Sie habe sich vermutlich vorletztes Wochenende in Mailand angesteckt, erzählt die Betroffene im Interview. Nach der Reise habe sie Symptome wie Husten, Halsweh und starke Kopfschmerzen entwickelt. Im Notfall des Universitätsspital sei sie dann tatsächlich positiv auf das Virus getestet worden.
Andreas Zollinger, medizinischer Direktor des Triemlispitals, hat Kenntnis von einem Fall, in dem eine Person die Notfallstation ohne Test verlassen hat. Ob es sich dabei um diese Patientin gehandelt habe, kann er gegenüber dem «Regionaljournal» nicht bestätigen. Sein Spital habe in der letzten Woche rund 160 Fälle abklären müssen.
Angepasster Ablauf
Das Triemli hat inzwischen den Notfall neu organisiert: Seit letztem Freitag findet bereits vor der Notfallstation eine Triage statt. Menschen, die befürchten, dass sie mit dem Coronavirus infiziert sind, werden gesondert behandelt. Dadurch seien auch die Wartezeiten verkürzt worden, erklärt Zollinger.
Das Universitätsspital Zürich verfährt in der Notfallstation nach dem gleichen System: Dort melden sich im Durchschnitt 30 Personen pro Tag. Auch das Universitätsspital trennt die Corona-Verdachtsfälle von den anderen Personen, die im Notfall Hilfe suchen. Auf seiner Webseite hat das Universitätsspital ein Video aufgeschaltet, in dem Dagmar Keller, die Direktorin der Notfallmedizin, die neuen Abläufe erklärt.
Die Geduld nicht verlieren
Wichtig sei, dass potenziell Infizierte im Spital blieben, bis die nötigen Abklärungen gemacht seien. Sie würden sonst andere gefährden. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt, dass man eine Arztpraxis oder Notfallstation nur nach telefonischer Anmeldung aufsucht.