Bereits am Wahlsonntag äusserte sich der Präsident der Oberwalliser SVP, Franz Ruppen, kritisch zu Freysingers Auftritten vor Rechtspopulisten im Ausland und zu seiner Personalpolitik. Damit habe massgeblich zur Abwahl beigetragen.
Selbst SVP-Anhänger störten sich an Freysingers' Auftritten im Ausland.
Freysingers Abwahl
Solche kritische Stimmen sind auch dem SVPO-Fraktionschef im Walliser Parlament, Michael Graber, zu Ohren gekommen. Oskar Freysinger schenkte warnenden Stimmen in den eigenen Reihen offenbar kein Gehör.
Majorz Statt Proporz: Freysingers Pyrrhussieg
Oskar Freysinger hatte vor einigen Jahren im Kantonsparlament einen Teil der SVP-Fraktion davon überzeugt, sich gegen eine Proporzwahl des Staatsrates auszusprechen – mit Erfolg. Nur ist für Graber klar: Oskar Freysinger wäre noch Staatsrat, wenn die Regierung im Proporzverfahren gewählt worden wäre.
Oskar Freysinger ist das Opfer des Majorzsystems, dem er selbst zum Durchbruch verholfen hat.
Nun muss die SVP ihre Rolle in der Walliser Politik neu finden. Im Kantonsparlament will sie eine Oppositionsrolle einnehmen. In vier Jahren möchte sie wieder in die Regierung einziehen. Dann aber bestimmt nicht mehr mit Oskar Freysinger. Der wolle nun auch von seinem Amt als Vizepräsident der Schweizerischen SVP zurücktreten, sagt Michael Graber.
Er hat nun ein schöneres Leben. Das freut mich für ihn.
Freysinger wolle sich nun zurückziehen und wieder mehr schreiben. Unter finanziellem Druck steht er dabei nicht. Denn er erhält vom Kanton Wallis bis an sein Lebensende eine Pension: 100'000 Franken jedes Jahr.