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Neue Erkenntnisse zu Demenz Studie: Taxi- und Ambulanzfahrer sterben seltener an Alzheimer

Eine US-Statistik zu Todesursachen zeigt diese Berufsgruppen im Vorteil. Ein Demenzforscher ordnet das Resultat ein.

Darum geht es: Eine neue Studie der renommierten Harvard University legt den Schluss nahe, dass Fahrerinnen und Fahrer von Taxis und Ambulanzen weniger häufig an Alzheimer erkranken und sterben als Menschen in anderen Berufen. Das zeigt die Auswertung der Daten von fast neun Millionen Verstorbenen in den USA. Die Forschenden sehen einen Zusammenhang mit dem Hippocampus. Es ist jene Hirnregion, die unter anderem für den Orientierungssinn zuständig ist, als Tor zum Gedächtnis gilt und wo bis zum Lebensende immer neue Nervenzellen gebildet werden.

Die Anlage der Studie: Bogdan Draganski forscht an der Universität Bern zu Demenzerkrankungen und leitet das Zentrum für Hirngesundheit am Berner Inselspital. Er betont, dass hier mit einer rein statistischen Methode eine Verbindung zur Krankheit hergestellt werde, womit die Annahme von Ursachen und Folgen wohl etwas relativiert werden müsse: «So wird zwar statistisch bewiesen, das tatsächlich weniger Taxi- und Ambulanzfahrer an Alzheimer sterben. Aber wir wissen deswegen noch nicht, ob man das Risiko für Alzheimer reduziert, wenn man Taxi- oder Ambulanzfahrer als Beruf wählt.»

Taxis in New York.
Legende: Wer beruflich im turbulenten Taxi-Verkehr sein Geld verdient, ist offenbar weniger anfällig für Alzheimer. Das zeigt die Auswertung der US-Statistik zu Todesursachen. Keystone/Martin Rüetschi

Die bisherigen Erkenntnisse: Ungeachtet dessen sei die Studie sehr interessant, richte sie den Blick doch auf den Hippocampus und damit auf den Ort im Gehirn, wo sich Alzheimer früh bemerkbar mache, erklärt Bogdan Draganski. Das prototypische Problem bei Alzheimer sei bekanntlich der Gedächtnisverlust, doch auch die räumliche Orientierung könne bei Patienten mit der Alzheimererkrankung vermindert sein. Erst seit den späten 1990er-Jahren sei zugleich bekannt, dass im Hippocampus als einziger Region im Gehirn bis zum Ende des Lebens neue Nervenzellen gebildet würden. Diese Neurogenese sei für die sogenannte Hirnplastizität entscheidend.

Die möglichen Schlüsse aus der Studie: Laut Bogdan Draganski liegt also ein zumindest statistischer Zusammenhang zwischen einer Berufsgruppe vor, die viel mit räumlicher Orientierung und Navigation zu tun hat, und einem potenziell verminderten Alzheimerrisiko. «Unter dem Aspekt der Hirnplastizität könnte ich mir vorstellen, dass ein Beruf, der mehr räumliche Orientierung fordert, auch mein Gehirn und den Hippocampus so trainiert, dass ich weniger Risiko für Alzheimer habe. Bisher ist das nicht bewiesen. Es ist die grosse Frage, die spannend bleibt.»

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SRF 4 News, 23.12.2024, 06:46 Uhr ; 

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