- An den 75. Filmfestspielen in Cannes sind die Auszeichnungen verliehen worden.
- Die Goldene Palme des Festival de Cannes geht an Ruben Östlund für seinen Film «Triangle of Sadnes».
- Die iranische Schauspielerin Zar Amir Ebrahimi wurde für ihre Rolle in «Holy Spider» als beste Schauspielerin ausgezeichnet.
Die Goldene Palme des Filmfestivals Cannes geht an den Film «Triangle of Sadness» des schwedischen Regisseurs Ruben Östlund. Das hat die Jury des 75. Festival de Cannes unter dem Vorsitz des französischen Schauspielers Vincent Lindon entschieden. «Triangle of Sadness» ist eine Satire auf die Welt von Influencern und Superreichen und handelt von der Absurdität des Kapitalismus, Machtverhältnissen und von sozialer Ungleichheit. Östlund gewann bereits 2017 für «The Square» die Goldene Palme.
Mit dem Grossen Preis der Jury, der zweitwichtigsten Auszeichnung des Festivals, wurde die französische Filmemacherin Claire Denis («Stars at Noon») sowie der Belgier Lukas Dhont für «Close» geehrt.
Der Preis für die beste Regie ging an Park Chan-wook («Decision to Leave»).
Die iranische Schauspielerin Zar Amir Ebrahimi nahm den Preis als beste Schauspielerin entgegen. Sie verkörpert in «Holy Spider» («Die Nächte von Maschhad») von Ali Abbasi eine mutige Journalistin, die einem Serienmörder auf der Spur ist.
Als bester Schauspieler wurde der Südkoreaner Song Kang-ho für seine Rolle in «Broker» von Hirokazu Koreeda gewürdigt.
Der Schwede Tarik Saleh wurde mit dem Preis für das beste Drehbuch für seinen Film «Boy from Heaven» geehrt.
Der Preis der Jury wurde an «Le Otto Montagne» von Charlotte Vandermeersch und Felix Van Groeningen sowie zu gleichen Teilen an «EO» von Jerzy Skolimowski vergeben.
Die Goldene Kamera (Camera d'or) für den besten Debütfilm geht an Riley Keough und Gina Gammell (USA) für «War Pony».
Goldene Ehrenpalme: Tom Cruise und Forest Whitaker.
Beste weibliche Hauptrolle für Zar Amir Ebrahimi
Für ihre Rolle in Ali Abbasis Thriller «Die Nächte von Maschhad» wurde die iranische Schauspielerin Zar Amir Ebrahimi mit dem Preis für die beste weibliche Hauptrolle ausgezeichnet. Ebrahimi sprach bei der Entgegennahme des Preises zunächst auf Farsi: «Heute Abend habe ich das Gefühl, dass ich einen sehr langen Weg hinter mir habe, bevor ich hier auf dieser Bühne angekommen bin (...) einen Weg, der von Demütigungen geprägt war.»
Der Film erzählt von der Ermordung von Prostituierten und Ebrahimi spielt eine Journalistin, die auf der Suche nach der Wahrheit ist, aber mit dem Machismo einer patriarchalischen iranischen Gesellschaft konfrontiert wird.
«Dieser Film handelt von Frauen, von ihren Körpern, dieser Film ist voller Hass, Hände, Brüste, all das, was man im Iran nicht zeigen darf. Danke Ali Abassi, dass du so verrückt, so grosszügig warst. Danke für diese so mächtige Kunst», sagte sie sichtlich bewegt.
Spezialpreis an die Brüder Dardenne
Einen Spezialpreis anlässlich des 75-Jahre-Jubiläums des Festival de Cannes vergab Jury-Präsident Vincent Lindon an die belgischen Filmemacher Jean-Pierre und Luc Dardenne. Die beiden waren bereits mit vielen Filmen in Cannes und gewannen zweimal die Goldene Palme, 1999 mit «Rosetta» und 2005 mit «Das Kind».
Dieses Jahr lief ihr Film «Tori and Lokita» im Wettbewerb. Das Werk erzählt von den jungen Migranten Tori und Lokita, die sich auf der Flucht kennengelernt haben und sich nun als Geschwister ausgeben, um einen Aufenthaltsstatus in Belgien zu erhalten.