Dieser Sommer war heiss, sehr heiss. «Bemerkenswert ist vor allem, wie verbreitet Hitzerekorde verbucht wurden», sagt SRF-Meteorologe Gaudenz Flury. Es gab in 29 Ländern neue Monatsrekorde. Das zeigt eine Analyse des Klimainstituts Berkeley Earth in Kalifornien. Alleine 400 Rekorde wurden auf der Nordhalbkugel gemessen. Vor allem in Europa war die Hitze extrem.
Diese Zahl – 400 neue Rekorde – muss man mit Vorsicht geniessen.
So wurden in Frankreich, Grossbritannien, Belgien Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden neue Allzeitrekorde aufgestellt. Flury gibt aber zu bedenken: «Diese Zahl – 400 neue Rekorde – muss man mit Vorsicht geniessen.» Denn es komme darauf an, wie dicht das Messnetz sei. «Wenn es doppelt so viele Stationen gibt, dann gibt auch doppelt so viele Rekorde.»
Nur der Sommer 2003 war noch heisser
In der Schweiz war der Sommer 2019 der drittheisseste Sommer seit Messebeginn anno 1864 – ähnlich heiss war es im Sommer 2018, 2017 und 2015. In den letzten Jahren deutlich heisser war nur der legendäre Hitzesommer 2003.
Das sei ganz klar eine Folge des Klimawandels, sagt Flury. «Ein einzelner heisser Sommer kann zwar noch nicht unbedingt auf den Klimawandel zurückgeführt werden.» Das könne durchaus einfach das Wetter sein.
Aber diese Häufung sei ein Signal des Klimawandels. So schreibt auch MeteoSchweiz, das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie, im Klimabulletin vom Juni 2019: Das heutzutage häufigere Auftreten von Hitzewellen sei eines der Zeichen für die laufende Klimaveränderung.
Diese Veränderung werde sich sehr wahrscheinlich auch fortsetzen.