- Der Hitzesommer des vergangenen Jahres hat einige Bauern besonders hart getroffen.
- Doch die teils immensen Schäden müssen viele Landwirte selber ausbaden, weil sie nicht gegen diese Art Wetterereignisse gewappnet sind.
- Die Diskussion um staatliche Hilfen versus private Versicherung der Bauern ist in vollem Gang.
Kartoffeln, Mais, Zuckerrüben und Getreide: Bauern mit solchen Pflanzen konnten im Hitzesommer letztes Jahr besonders wenig ernten. Hunderttausende von Franken Schäden hätten einige gehabt, klagte der Bauernverband.
Doch nur wenige sind gegen diese Art von Wetterereignissen versichert - weil ihnen die Prämien dafür zu hoch sind. Und zu hoch sind die Prämien wiederum, weil sich so wenige Bauern versichern, sich das Risiko darum auf wenige Schultern verteilt. Für den Bauernverband war darum klar: der Bund muss mit Zuschüssen helfen.
«Vom Bund her keine Versicherungen anbieten»
Nun will ihn der Bundesrat bereits erhören. Adrian Aebi, stellvertretender Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft: «Wichtig ist jetzt, dass wir die Gesetzesgrundlage haben. Und wichtig ist auch, wir möchten nicht selbst Versicherungen anbieten, vom Bund her. Sondern Mittel und Wege finden, die Privaten so zu unterstützen, dass genügend teilnehmen können.»
Der Bund will die Versicherungsprämien also verbilligen. Die Schweiz folge damit dem Beispiel anderer Länder, freut sich Bauernpräsident Markus Ritter: «Sogar die USA hat hier sehr gut ausgebaute Systeme. Und die Bauern können ja auch nichts dafür, dass der Klimawandel heute eine Tatsache ist, dass er auch zu grossen Ernteausfällen führen kann.»
«Hier hat der Steuerzahler nichts zu suchen»
Die Landwirtschaft trage durchaus auch bei zum CO2-Ausstoss der Schweiz, gut zehn Prozent, entgegnen Kritiker. Auch darum sollten Bauern sich lieber selber helfen, sagt Patrick Dümmler, Forschungsleiter bei der liberalen Denkfabrik Avenir Suisse: «Ich denke, es ist wirklich an den privaten Akteuren, an den Verbänden beispielsweise wie dem Bauernverband, entsprechend hier für die Mitglieder Lösungen anzubieten. Lösungen eben, die auch ökonomisch tragbar sind. Und ich denke, hier hat der Steuerzahler wirklich auch nichts zu suchen.»
Soll der Bund nun helfen oder nicht? Nach dem Bundesrat wird das Parlament diese Frage beantworten müssen.