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Panorama Schweres Beben am Hindukusch

Massive Erdstösse haben die Erde im Norden Afghanistans und Pakistans erzittern lassen. Das Beben an der Grenze zu Pakistan und Tadschikistan habe eine Stärke von 6,3 erreicht, teilte die US-Warte USGS mit. Erste Verletzte sind bereits in Spitäler eingeliefert worden.

Das Epizentrum lag den Angaben zufolge 82 Kilometer südöstlich der Stadt Feyzabad in den afghanischen Bergen in einer Tiefe von 203 Kilometern. Die Erschütterungen am späten Freitagabend seien in den Hauptstädten der beiden Länder, Kabul und Islamabad, sowie bis in die mehrere hundert Kilometer entfernte indische Metropole Neu Dehli zu spüren gewesen.

Radio Pakistan meldete, in den grenznahen pakistanischen Bezirken Peshawar und Hangu seien 56 Menschen in Krankenhäuser eingeliefert worden. In der afghanischen Provinz Badakhshan seien 284 Häuser betroffen, davon seien 20 Häuser völlig zerstört, sagte ein Sprecher des Provinzgouverneurs. Tote seien dort bislang nicht zu beklagen. Da das Beben langsam begann, hätten die Menschen Zeit gehabt, aus ihren Häusern zu rennen.

Erdstösse dauerten knapp eine Minute

Bewohner der Hauptstadt Kabul meldeten, die Erde habe sich fast eine Minute lang bewegt. Tausende Menschen rannten auf die Strassen, getrieben von schlimmen Erinnerungen an das jüngste Beben Ende Oktober. Damals waren in der Bergregion am Hindukusch hunderte Menschen bei einem schweren Beben ums Leben gekommen.

Ein verletzter Mann auf einer Bahre
Legende: Kurz nach den Erdstössen wurden Verletzte aus entlegenen Bergregionen bereits in Spitäler eingeliefert. Keystone

In dieser Region wird die Erde immer wieder stark erschüttert. Hier schiebt sich die Indische Platte unter die Eurasische, was massive Eruptionen auslösen kann. Erst vor einem halben Jahr starben beim bislang schwersten Erdbeben in Nepal 9000 Menschen, 900'000 Häuser wurden beschädigt oder zerstört.

Epizentrum in Bergregion

Das Epizentrum des aktuellen Bebens lag wieder im Norden Afghanistans, in der gebirgigen Provinz Badakhshan, und betraf somit auch das benachbarte Pakistan und Indien.

«Derzeit haben wir noch keine Berichte von Todesfällen, aber es ist dunkel draussen, und wir wissen nicht, wie es in den Bergen aussieht», sagte ein UNO-Mitarbeiter in der Provinzhauptstadt Faisabad.

«Ganz schön durchgerüttelt»

Der stellvertretende Gouverneur der Provinz, Gul Ahmad Bedar, sagte: «Das Beben hat sich nicht so stark angefühlt wie das im Oktober, aber es hat uns doch ganz schön durchgerüttelt. Wir werden aber erst im Tageslicht sehen können, was es angerichtet hat.»

In der pakistanischen Hauptstadt Islamabad, die mehr als 400 Kilometer vom Epizentrum entfernt liegt, war das Beben mindestens 30 Sekunden spürbar und liess Wände und Decken knacken. In Spitälern wurden vorsichtshalber Notfallpläne ausgelöst. Von Schäden oder Opfern wurde aber zunächst nichts bekannt.

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