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Film über Luzerner Kung Fu Meister
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 10.08.2020. Bild: zvg / Claudio Brentini
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 29 Sekunden.

Pendler zwischen Ost und West Der Shaolin-Mönch aus Kriens-Obernau

Roger Stutz ist ein Meister des Kung Fu – als einer der wenigen Europäer. Ein Luzerner Filmemacher hat ihn begleitet.

Seit seiner Jugend ist der Luzerner Roger Stutz fasziniert vom Shaolin Kung Fu. Mittlerweile ist er 39 Jahre alt und ein Meister dieser chinesischen Kampfkunst. Roger Stutz ist auch ein Pendler zwischen zwei Welten – zwischen West und Ost – zwischen der Schweiz und China.

Einerseits unterrichtet er in seinem Shaolin-Tempel in Kriens-Obernau selbst andere Menschen in Kung Fu und dem Buddhismus. Andererseits reist er immer wieder zu seinem eigenen Meister nach China, um von ihm zu lernen und im Kloster zu helfen. Denn: auch als Meister hat Roger Stutz nie ausgelernt.

Roger Stutz mit seinem Meister
Legende: Vor 14 Jahren wurde Roger Stutz in China in den Shaolin-Orden aufgenommen. Er reist immer wieder nach China, um von seinem Meister zu lernen. ZVG / Claudio Brentini

Nicht nur Kampfkunst

«Wenn die Leute zum ersten Mal zu mir in den Tempel kommen, haben sie meist gewisse Vorurteile», sagt Stutz im Interview. «Sie denken etwa als Meister müsse ich alles wissen. Das kann schwierig sein.» Deshalb sei es ihm wichtig, dass seine Schülerinnen und Schüler ihn auch als Privatperson wahrnehmen. «Sie sollen sehen, dass auch ich Probleme durchlebe und mein Leben nicht komplett im Griff habe.»

Genau dies hat den Filmemacher Claudio Brentini an Roger Stutz fasziniert. «Ich wollte den Menschen hinter dem Shaolin-Meister zeigen.» Drei Jahre lang hat er ihn mit der Kamera begleitet – in Kriens wie auch in China. «Auch dieses Spannungsfeld in der Schweiz und in China zu leben hat mich interessiert.»

Zum Regisseur

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Legende: zvg

Claudio Brentini arbeitete nach seiner kaufmännischen Ausbildung als Schauspieler, schrieb Theaterstücke, war als Dramaturg tätig und führte Regie. Bis im August 2020 ist er zudem stellvertretender Chefredaktor beim Seetaler Boten. Mit 57 Jahren legt er nun sein Filmdebüt vor.

Roger Stutz wurde vor 14 Jahren in den Shaolin-Orden aufgenommen. Die Gemeinschaft der berühmten Kampfmönche ist den meisten wegen der vielen actiongeladenen Kung-Fu-Filmen aus den 80er-Jahren ein Begriff. «Die Shaolin-Kunst ist jedoch um einiges vielseitiger», sagt Stutz. «Dazu gehören neben der Selbstverteidigung auch die Kalligrafie, Meditation oder die buddhistische Psychologie.»

Ruhiger Film

Entsprechend ruhig ist auch die Doku von Claudio Brentini geworden. Wer einen Bruce Lee-Knüller mit Action und Gebrüll erwartet, der ist im falschen Film. Man kriegt einen zweistündigen Einblick in ein China, der einem bei der klassischen Ferienreis versagt bleibt. «Roger war ein Türöffner», sagt Brentini, «durch ihn – er spricht ja perfektes Chinesisch – sind wir an Orte gekommen, die ich sonst nicht gesehen hätte».

Roger Stutz mit seinem Meister sitzen auf einem Bank und Brentini an der Kamera
Legende: Der Filmemacher Claudio Brentini hat Roger Stutz insgesamt zweimal nach China begleitet. ZVG / Claudio Brentini

Der Film von Claudio Brentini über Roger Stutz kann hier im Internet gestreamt werden. Er kostet 27 Franken.

Regionaljournal Zentralschweiz, 10.08.2020, 17:30 Uhr ; 

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