Die Pläne für das neue trimodale Containerterminal beim Basler Rheinhafen sind gigantisch. Für rund eine Viertel Milliarde Franken soll ein sogenanntes trimodales Terminal gebaut werden. Es ist eines der grossen Infrastrukturprojekte der Schweiz.
Das Projekt ist aber nicht nur gross, es ist auch umstritten.
Vier Player - Vier Interessen
Das «Regionaljournal Basel» nennt die wichtigsten Player und ihre Interessen.
Gateway Basel Nord
Die Firma wurde gegründet, um das Projekt voranzutreiben. Dahinter stehen die Schweizerischen Rheinhäfen, SBB Cargo und weitere Logistikfirmen. Ihr Ziel: Die Kapazitäten des Hafens auszubauen, für jährlich bis zu einer halben Million Container. Das trimodale Terminal soll das Verladen der Güter vom Schiff auf die Eisenbahn oder Lastwagen effizient möglich machen. Dafür sei der ehemalige Rangierbahnhof der Deutschen Bahn der optimale Ort.
Pro Natura Basel
Die Naturschutz-Organisation kämpft an vorderster Front gegen Gateway Nord. Denn das Hafenbecken 3 ist auf einer Natur-Schutzzone geplant. Dort habe sich in den letzten Jahrzehnten eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt angesiedelt. Das Projekt würde diese Landschaft zerstören. Pro Natura sagt, das Gebiet sei unantastbar; das Hafenbecken müsse an einer anderen Stelle gebaut werden.
Die Firma Swissterminal
Swissterminal ist schweizweit führend im Umschlag von Containern aus dem Ausland. Die Geschäftsleitung bezeichnet Gateway Nord als überrissen und unrentabel. Weiter würde sich SBB Cargo damit eine Monopolstellung verschaffen, subventioniert mit Steuergeldern. Private Firmen würden aus dem Markt verdrängt. Swissterminal hat ein Alternativ-Projekt lanciert.
Der Kanton Basel-Stadt
Die Regierung steht hinter dem Projekt. Es schafft Arbeitsplätze und sorgt für Steuereinnahmen. Weiter sollten durch die Realisierung von Gateway Nord andere Areale frei werden, die jetzt noch durch die Häfen besetzt sind. Der Kanton möchte dort Wohnquartiere erstellen. Quartierbewohner aus Kleinhüningen wehren sich aber gegen diese Pläne.
Am Mittwoch entscheidet der Grosse Rat, ob er das Projekt Gateway Basel Nord mit über 115 Millionen Franken unterstützen will. Doch selbst wenn das Parlament den Kredit sprechen sollte, ist eine Volksabstimmung so gut wie sicher: Mehrere Interessengruppen erwägen bereits jetzt ein Referendum.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)