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AL-Kandidat für die Zürcher Stadtrats-Ersatzwahl: Richard Wolff
Legende: Ein zahmer Wolff: der AL-Kandidat im «Regionaljournal» Wahlkampfgespräch. SRF

Zürich Schaffhausen Richard Wolff: «Ich bringe den Bevölkerungs-Anliegen mehr Schub»

Schlammschlacht statt Wahlkampf mit Substanz? Stimmt nicht. Kapitalismus abschaffen? Nein. Sieben Linke im Stadtrat? Kein Problem. Banken in Zürich? Eine gute Sache. Vor dem zweiten Wahlgang der Stadtratswahl nimmt AL-Kandidat Richard Wolff Stellung.

Kapitalismus abschaffen Nein. Einkaufen nicht bei der Migros, sondern bei Coop. Und der letzte Demo-Besuch ist schon so lange her, dass er sich nicht mehr erinnern kann. Das sind die überraschenden Antworten von AL-Stadtratskandidat Richard Wolff auf einige Kurzfragen.

Im «Regionaljournal»-Wahlgespräch spricht sich der linke Richard Wolff auch für den Bankenplatz Zürich aus. «Wegen der Banken und Versicherungen kam Zürich zu der globalen Bedeutung, welche die Stadt heute hat.» Er plädiert aber dafür, dass sich die Banken mehr um ihren guten Ruf bemühen, vor allem bei den Salären und Boni.

Vorwurf wegen Binz-Krawallen: «krass»

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Gegen den Vorwurf, beim Wahlkampf gehe es eher um eine Schlammschlacht als um Themen, wehrt sich Wolff: «Wir haben durchaus über Themen diskutiert: über den Wohnungsbau etwa oder Kinderbetreuung.» Und auch von den Vorwürfen, dass er sich zu spät von den Ausschreitungen nach der Demonstration für die alternative Binz distanziert habe, will Wolff nichts wissen: «Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich Gewalt ablehne.» Er habe sich als Sozialwissenschaftler dafür interessiert, was in der Stadt ablaufe. «Dass man mir das vorwirft, finde ich schon krass.» Aber es sei halt Wahlkampf, da suche man beim Gegner «Tolggen» und versuche diese auszuschlachten.

Noch ein Linker im Stadtrat? «Kein Problem»

Angesprochen auf die linke Mehrheit im Stadtrat, welche mit einem AL-Kandidaten noch verstärkt würde, sagt Richard Wolff: «Mich wählt man als Person, wegen meiner Themen, wegen meiner Persönlichkeit.» Er sieht kein Problem darin, dass ein grosser Teil der Bevölkerung - die bürgerlichen Wählerinnen und Wähler - damit noch weniger repräsentiert wäre. «Klar muss man mit dem Gemeinderat zusammen arbeiten. Aber das ändert sich auch nicht, wenn mit mir ein weiterer Linker im Stadtrat sitzt.»

Gibt es also nach dem zweiten Wahlkampf einen Wolff im Stadtrat? Die Antwort ist kurz: «Ich hoffe es.»

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