- In Dieni bei Sedrun in der Bündner Surselva soll ein grosses neues Tourismus-Resort entstehen.
- Hinter dem Projekt steht das Unternehmen Andermatt Swiss Alps, das zur Mehrheit dem ägyptischen Unternehmer Samih Sawiris gehört.
- Geplant sind unter anderem mehrere Hotels, Apartmenthäuser, Läden, Restaurants und Bars.
- Andermatt Swiss Alps investiert 170 Millionen Franken.
Es ist ein weiteres Tourismus-Grossprojekt, hinter dem Samih Sawiris steht. Geplant sind im Sedruner Ortsteil Dieni insgesamt 13 Gebäude mit 410 Hotelzimmern und 119 Ferienwohnungen, die verkauft werden.
1800 Betten sollen so in Sedrun zusätzlich zur Verfügung stehen. Dies würde die Anzahl Betten in der Region Surselva um mehr als 20 Prozent erhöhen.
Die Baueingabe sei bei der zuständigen Gemeinde Tujetsch erfolgt, sagten die Verantwortlichen am Freitag an einer Medienkonferenz. Der entsprechende Gestaltungsplan für das Projekt war schon vor 10 Jahren bewilligt worden. Heute ist das Areal unbebaut, es handelt sich um den Parkplatz gegenüber der Talstation Dieni.
Dass das Projekt jetzt angegangen wird, habe mit den jüngsten Entwicklungen zu tun, so Raphael Krucker, CEO von Andermatt Swiss Alps. Im März wurde bekannt, dass mit Vail Resorts ein amerikanisches Tourismusunternehmen bei den Bergbahnen Andermatt-Sedrun eingestiegen ist.
110 Millionen Franken sollen in den nächsten Jahren in die Infrastruktur investiert werden.
Gemeindepräsident rechnet nicht mit Widerstand
Damit werde das Bergbahnangebot, aber etwa auch die Gastronomie in der Region ausgebaut, was die Voraussetzung für das Projekt in Dieni sei. Das neue Resort sei ideal gelegen, da sowohl die Bergbahnen als auch der Bahnhof der Matterhorn-Gotthard-Bahn gleich nebenan lägen.
Der öffentliche Verkehr spielt auch für die Gemeinde eine grosse Rolle, schliesslich müssen die vielen Gäste anreisen und es droht eine Blechlawine. Gemeindepräsident Martin Cavegn setzt zum einen auf die Anreise per Bahn, zum anderen soll ein neuer Ortsbus die verschiedenen Ortsteile verbinden und so zu weniger Verkehr führen.
Gemeindepräsident Cavegn betont, dass das Projekt eine riesige Chance sei. Er hofft, dass durch die zusätzlichen Arbeitsplätze die Abwanderung aus der Surselva gestoppt werden kann. Natürlich werde das Resort die Gemeinde verändern, aber dies sei verkraftbar: «Wir sind eine starke Gemeinde.»
Mit Widerstand aus dem Dorf rechnet er nicht. Im Interview mit SRF sagt Cavegn, dass sich Andermatt Swiss Alps an den bestehenden Arealplan halte und er deshalb keine grundsätzlichen Einsprachen erwarte. Die grosse Mehrheit der Bevölkerung stehe hinter dem Projekt.
Wir hoffen, dass wir mit dem Resort die Abwanderung stoppen können.
Dass Andermatt Swiss Alps nun das erste Mal im Kanton Graubünden investiert, sei ein logischer Schritt, sagt Raphael Krucker, CEO von Andermatt Swiss Alps. Man wolle die Region Andermatt-Sedrun zu einer führenden Tourismusdestination in den Alpen ausbauen. Zu diesen Plänen gehöre nicht nur Andermatt.
Einen Konflikt mit dem Zweitwohnungsgesetz gäbe es beim Projekt in Dieni nicht, betont Raphael Krucker. Die Ferienwohnungen würden touristisch bewirtschaftet. Der Baubeginn ist für Mai 2024 geplant, eröffnen sollen Hotels und Ferienwohnungen im Jahr 2027.