- Das Kantonsspital Baden hat seinen 600 Millionen Franken teuren Neubau eröffnet.
- Nun zügelt das ganze Spital innert fünf Tagen vom Alt- in den Neubau.
- Das Spital bleibt während des Umzugs in Betrieb – vom Notfall bis zur Geburtenabteilung.
«Alle fünf Minuten wird ein Bett mit einem Patienten losgefahren», beschreibt der CEO des Kantonsspitals Baden, Adrian Schmitter, was sich aktuell auf dem Spitalgelände abspielt. «Der zeitliche Abstand hat nicht nur damit zu tun, dass es keinen Stau auf den Gängen gibt, sondern auch, dass die Patienten im Neubau empfangen werden müssen.»
Medien sind beim Zügeln der 298 Patientinnen und Patienten nicht zugelassen. Der Umzug soll möglichst ohne Störung ablaufen. Adrian Schmitter sagt, dass oberirdisch sowieso nichts zu sehen sei: «Alles passiert unterirdisch, die Betten werden im Altbau mit dem Lift nach unten gebracht und unterirdisch in den Neubau gefahren.»
Zügeln müssen nicht nur die Patientinnen und Patienten, sondern auch einiges an Material. Gemäss der Medienstelle müssen rund 44'000 Gegenstände und Medizintechnik vom alten ins neue Gebäude gebracht und dort wieder in Betrieb genommen werden.
Involviert sind neben den über 3500 Angestellten des Kantonsspitals auch Zivilschützer, 55 Mitarbeitende einer Transportfirma sowie über hundert freiwillige Helferinnen und Helfer.
Architektur hilft beim Gesundwerden
Der Neubau des Kantonsspitals Baden (KSB) hat eine lange Planungsphase hinter sich und insgesamt über 600 Millionen Franken gekostet. Es wurde nach dem Prinzip der «Healing Architecture» gebaut. Die Architektur soll also beim Gesunden der Patientinnen und Patienten helfen – dies beispielsweise mit grossen Fenstern, Innenhöfen und vielen Holzelementen.
Blick ins neue KSB
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Bild 1 von 4. In der hohen Eingangshalle des Neubaus bringen Rolltreppen Patienten, Besucherinnen und Angestellte in die oberen Stockwerke. Noch herrschte hier Ruhe. Bildquelle: ZVG/Kantonsspital Baden.
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Bild 2 von 4. Ein noch leeres Patientenzimmer mit den typisch grossen Fenstern. Das Wetter liess beim Medienrundgang im Oktober 2024 den Blick ins Grüne nur erahnen. Bildquelle: SRF/Alex Moser.
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Bild 3 von 4. Einer der acht Operationssäle im Neubau. Auch dieses Bild stammt vom Oktober 2024. Bildquelle: SRF/Alex Moser.
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Bild 4 von 4. Innenhöfe sollen dafür sorgen, dass auch in den unteren Stockwerken viel Tageslicht das Innere erhellen kann. Bildquelle: SRF/Alex Moser.
«Wir sind wie ein Waldspital», sagt CEO Adrian Schmitter. Tatsächlich ist das KSB auf drei Seiten von Wald umgeben, aus den Fenstern blickt man also ins Grüne und hat – bei schönem Wetter – teils sogar einen Weitblick bis in die Alpen.
Altbau wird abgerissen
Der Neubau wurde mit einer Zeremonie eröffnet, ab Montag ist er in Betrieb. Danach wird der Altbau geschlossen. «Dann stellen wir das Wasser und den Strom ab und stellen einen Zaun rundherum auf», sagt Adrian Schmitter. Danach müssen die Verantwortlichen noch warten, bis das Gesuch zum Abbruch des Gebäudes genehmigt wird.
Das Gesuch für den Abriss liegt aktuell bei der Stadt Baden. Gegen die Abbruchpläne hatte sich Widerstand formiert. Es gibt Forderungen, das riesige Gebäude zu erhalten und für günstige Wohnungen oder Ateliers zu benutzen.
Das Kantonsspital seinerseits will das Gebäude abreissen und an der Stelle einen Park bauen. Ins alte, sanierungsbedürftige Gebäude müsste viel Geld investiert werden, heisst es vom KSB. Ausserdem sei die Verkehrsplanung ohne den Altbau ausgelegt. Würden im Altbau etwa Wohnungen eingerichtet, hätte dies einen erheblichen Mehrverkehr zur Folge.