- Für Schwangere hat das BAG die Impfempfehlungen angepasst. Sie können sich ab dem 2. Trimester impfen lassen.
- Das BAG rechnet damit, dass sich schon bald auch in der Schweiz Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren gegen das Coronavirus impfen lassen dürfen.
«Aufgrund der Datenlage gehen wir davon aus, dass die Zulassung der Schweizerischen Heilmittelbehörde nächstens kommen könnte», sagte Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit im BAG. Danach werde die Eidgenössische Impfkommission (Ekif) die Empfehlungen erarbeiten. Im Anschluss daran werde das BAG den Kantonen die Details für die Umsetzung vorgeben.
Bewilligung bald – tatsächliche Impfung später
«Wenn wir das Virus so gut wie möglich kontrollieren wollen, dann braucht es einen möglichst grossen Anteil an Immunen, mit Kindern und Jugendlichen erreicht man eine neue Menge von Personen», gab Mathys zu bedenken. Für unter Zwölfjährige dürfte es laut dem Bund noch länger dauern, bis eine Impfung zur Verfügung stehen wird.
Der Zuger Kantonsarzt Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte, sagte, dass über Zwölfjährige grundsätzlich selbst entscheiden könnten, ob sie sich impfen lassen wollen oder nicht. «Man kann davon ausgehen, dass Personen in diesem Alter wissen, worum es geht.»
Schwangere können sich impfen lassen
Für Schwangere hat die Eidgenössische Impfkommission ihre Empfehlungen bereits angepasst. Neu können sich alle schwangeren Frauen ab dem zweiten Trimester impfen lassen.
Notwendig für eine Impfung seien eine ärztliche Aufklärung und eine schriftliche Einwilligung der schwangeren Frau, sagte Mathys. Bisher hatte die Impfkommission einzig Schwangeren, die zur Risikogruppe gehören, empfohlen, sich impfen zu lassen.
Impfung bei indischer Variante womöglich weniger wirksam
Laut Laurent Kaiser, Infektiologe am Universitätsspital Genf, gebe es Informationen, dass die «Wirksamkeit der Impfung bei der indischen Variante etwas niedriger sein könnte».
Weiter geht man beim Bund laut den jüngsten Erkenntnissen davon aus, dass die Übertragbarkeit bei der indischen und der britischen Variante des Coronavirus etwa ähnlich ist. Es gebe aber keine Anzeichen dafür, dass die Krankheitsverläufe bei der indischen Variante schwerer seien.
Die systematische Überwachung von Corona-Proben zeige, dass die international als besorgniserregend eingestuften Mutationen aus Indien, Brasilien und Südafrika nur vereinzelt in der Schweiz auftreten würden. «Weniger als vier Prozent der untersuchten Corona-Proben sind auf eine der drei Varianten zurückzuführen», sagte Kaiser. Ungeklärt sei aber, ob die indische Variante in der Schweiz nun im Wettbewerb mit der heute vorherrschenden britischen Variante sei.