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Abschluss Reformprozess Peter V. Kunz wird neuer Präsident des Schweizer Tierschutzes

  • Der neue Präsident des Schweizer Tierschutzes ist Peter V. Kunz.
  • Der Berner Wirtschafts­rechts­professor wurde in Basel an einer ausserordentlichen Delegiertenversammlung gewählt.

Die Wahl erfolgte mit 136 Stimmen von 166 abstimmenden Delegierten, wie der Schweizer Tierschutz STS mitteilt. Der Zentralvorstand und eine interne Findungskommission hatten den Delegierten einstimmig vorgeschlagen, die Kandidatur von Kunz zu unterstützen.

Kunz will Vertrauensverlust beheben

Gegenüber SRF sagte Kunz, für ihn stünde jetzt im Vordergrund, den entstandenen Vertrauensverlust der letzten Jahre zu beenden: «Insofern bin ich jetzt gefordert, als neuer Präsident mit klaren Strukturen zu schauen, dass wir wirklich auch wieder Vertrauen verdienen, damit die Leute uns auch unterstützen und spenden.»

Peter V. Kunz
Legende: Peter V. Kunz ist an der Delegiertenversammlung des STS gewählt worden – mit 136 der 166 Stimmen. STS

Kunz sagt weiter, ein Problem stelle dar, dass der STS seit einiger Zeit nicht mehr richtig gehört werde: «Wir müssen wieder eine gleichwertige, starke Stimme werden auf politischer Ebene.» Beispielsweise müsse auch der Bauernverband die Organisation wieder ernst nehmen. Dies sei heute nicht der Fall.

Interne Zerwürfnisse machten Schlagzeilen

Kunz folgt auf Piero Mazzoleni, der den STS seit Januar 2024 interimistisch präsidiert hatte. Der STS war 2023 in die Schlagzeilen geraten, als zwei suspendierte Vorstandsmitglieder Strafanzeige gegen die damalige Verbandspräsidentin Nicole Ruch und ehemalige Vorstandskolleginnen und -kollegen eingereicht hatten. Es ging dabei um den Vorwurf der ungetreuen Geschäftsführung und überrissene Spesenbezüge. Ruch bestritt die Vorwürfe. Sie wurde aber schliesslich von den STS-Delegierten abgesetzt.

Die Zertifizierungsstelle für Non-Profit-Organisationen (Zewo) hatte den STS Ende 2023 vorübergehend auf die schwarze Liste der Organisationen gesetzt, die «erheblich von den Zewo-Standards abweichen» und dabei die mangelnde Transparenz im Spesenwesen und die Machtkumulation bei der Verbandspräsidentin kritisiert. Weiter fehlten gemäss der Zewo ein internes Kontrollsystem, eine Rechnungskontrolle oder Freigabeprozesse im Immobilienbereich. Der STS unternahm danach organisatorische Anpassungen.

Zewo-Audit im Sommer geplant

Ende 2024 wurde der STS von der Zewo-Liste gestrichen. Dies war laut Mazzoleni ein Meilenstein auf dem Reformweg des STS. «Die Zewo hat das nur gemacht, weil sie verstanden hat, dass wir ihre Kritikpunkte ausgeräumt haben.»

Im Sommer werde sich der STS einem freiwilligen Zewo-Audit unterziehen, dies habe bisher noch keine andere Tierschutzorganisation gemacht. Man solle nun anerkennen, dass der STS auf dem richtigen Weg sei.

SRF 4 News, 15.03.2025, 14 Uhr ; 

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