- Das Nein-Komitee hat am Mittwoch seine Argumente zum Massnahmenpaket zugunsten der Medien präsentiert.
- Aus Sicht der Gegnerinnen und Gegner sei das Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien «Geldverschwendung».
- Am 13. Februar stimmt das Schweizer Stimmvolk darüber ab, weil ein Komitee aus Medienleuten und Gewerbe das Referendum ergriffen hat.
Der Bundesrat und das Parlament wollen Medien mit bis zu 151 Millionen Franken im Jahr unterstützen, weil viele Medienhäuser finanziell in Bedrängnis sind. Das vom früheren FDP-Nationalrat Peter Weigelt (SG) angeführte Komitee «Staatsmedien Nein» hat das Referendum gegen die Vorlage eingereicht.
Am Mittwoch hat das Nein-Komitee seine Argumente gegen die Vorlage dargelegt. Mit dem Slogan «Keine Steuermilliarden für Medienmillionäre» wollen sie die Abstimmung vom 13. Februar gewinnen.
Philipp Gut, Geschäftsführer des Komitees, sagte am Mittwoch vor Medienschaffenden: «Die privaten Medien vom Staat abhängig zu machen ist ein No-Go.» Denn direkte Subventionen für Medien seien bisher ein Tabu gewesen.
Kritik an Wettbewerb und Unabhängigkeit
Gut 70 Prozent der vorgesehenen Gelder würden an grosse Verlage wie Ringier, TX Group, Blick und NZZ gehen, sagte Peter Weigelt, Präsident des Referendumskomitees, vor Medien. Die bereits bestehenden Subventionen für kleine und mittlere Medien wären jedoch nicht gefährdet, falls das geplante Gesetz am 13. Februar abgelehnt werden würde.
Aus Sicht des Direktors des Schweizerischen Gewerbeverbands (SGV), Hans-Ulrich Bigler, verzerren Subventionen den Wettbewerb. Mit staatlichen Subventionen würde auch die Abhängigkeit vom Staat steigen, die publizistische Unabhängigkeit wäre damit nicht mehr gewährleistet.
Auch die jungfreisinnige Evelyn Motschi wies darauf hin, dass junge Menschen ihre Informationen hauptsächlich über kostenfreie Medien im Internet beziehen. Mit dem neuen Gesetz würden jedoch nur abonnierbare Medien Subventionen erhalten.
Bundesrat und Parlament argumentieren dagegen, dass das Förderpaket die Medienvielfalt stärke. Diese sei gefährdet, weil unter anderem Werbeeinnahmen zunehmend an Internet-Konzerne wie Google oder Facebook flössen.