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Die Stimmbevölkerung muss entscheiden, was an der Isleten künftig darf gebaut werden – und was nicht
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 06.11.2024. Bild: ZVG/Visualisierung Isen AG
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Abstimmung Kanton Uri Initiative verlangt Hotelbau-Stopp an der Isleten

Eine Volksinitiative will verhindern, dass auf dem Industrieareal an der Isleten ein Tourismusprojekt entsteht.

Geht es im Kanton Uri um Tourismus, dann fällt unweigerlich auch der Name Samih Sawiris. Der ägyptische Investor hat mit seinem Tourismusprojekt den Skiort Andermatt aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Seit rund 15 Jahren ist er in Uri aktiv und wurde für seine wirtschaftlichen Verdienste von Regierung und Parlament mit dem Urner Ehrenbürgerrecht ausgezeichnet.

Ein Resort an der Isleten: Ja oder Nein?

Mit seinem neusten Projekt steht der erfolgsverwöhnte Geschäftsmann nun aber im Gegenwind: Mit einer Volksinitiative soll das Resortprojekt an der Isleten im Urnersee verhindert werden.

Die Urner Stimmberechtigten stimmen am 24. November über die Initiative «Isleten für alle» der Grünen ab. Diese fordert ein Verbot neuer Hotel- und Apartmentanlagen an der Isleten.

Video
Aus dem Archiv: Urner Landrat debattiert über Zukunft der Isleten
Aus Schweiz aktuell vom 28.08.2024.
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Das Seedelta sei im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler der Schweiz aufgeführt – und damit geschützt, argumentieren die Gegnerinnen und Gegner des Projekts. An dieser Stelle im geplanten Umfang zu bauen, sei gar nicht zulässig. Und überhaupt: Das Projekt sei überdimensioniert.

Es ist zu gross und bringt nicht die Kundschaft, die wir in diesem Gebiet wollen.
Autor: Eveline Lüönd Präsidentin der Grünen Uri

Die Gegnerinnen und Gegner des Projekts – politisch angeführt durch Grüne und SP – wünschen sich ein sanftes Tourismusprojekt für die Isleten. «Das Projekt ist zu gross – und es bringt nicht die Kundschaft, die wir in diesem sensiblen Gebiet wollen», sagt Eveline Lüönd.

Historisches Flugbild des Isleten-Areals.
Legende: Die Isleten in den 1920er-Jahren. Damals wurde auf dem Areal noch Sprengstoff hergestellt. Luftbild WalterMittelholzer 1922/ETH-Bibliothek Zürich Bildarchiv

Samih Sawiris beteuert indes, dass das gesamte Areal für die Bevölkerung uneingeschränkt zugänglich bleiben werde. Laut neusten – redimensionierten – Plänen erstreckt sich das Projekt über 37'000 Quadratmeter. Geplant sind unter anderem 50 Hotelzimmer und eine Marina mit 50 Bootsanlegeplätzen.

Gerade im unteren Kantonsteil sind touristische Entwicklungsmöglichkeiten wichtig.
Autor: Ivo Schillig FDP-Präsident und Vorsitzender des Gegenkomitees

Die Unterstützerinnen und Unterstützer des Projekts argumentieren mit der möglichen Wertschöpfung. Sie betonen die wirtschaftliche Bedeutung für den finanziell klammen Kanton Uri.

«Es wäre gut für den Kanton, weil es Wertschöpfung generiert», sagt Ivo Schillig. Er ist Präsident der kantonalen FDP und steht dem Gegenkomitee vor. Im oberen Kantonsteil rund um Andermatt habe man touristische Ent­wicklungs­möglichkeiten, «und es wäre gut, wenn man entsprechende Möglichkeiten auch im unteren Teil hätte», sagt Schillig.

Vertrauen auf Bewilligungsverfahren

Auch Ivo Schillig räumt ein, dass das Projekt eventuell noch abgeändert werden muss, damit es bewilligungsfähig ist. Das soll jedoch im regulären Bewilligungsverfahren geklärt werden.

Eveline Lüönd von den Grünen dagegen glaubt, dass ein vorzeitiges Verbot durch die Initiative die einzige Möglichkeit ist, damit die Isleten nicht wirtschaftlichen Interessen geopfert wird.

Der Urner Regierung und das Parlament lehnen die Isleten-Initiative ab. Wie sich die Stimmberechtigten am 24. November entscheiden werden, ist schwierig abzuschätzen. Der Abstimmungskampf wird heftiger geführt als in Uri üblich.

Regionaljournal Zentralschweiz, 6.11.2024, 17:30 Uhr ; 

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