Zwei neue Kandidierende fordern sieben Bisherige heraus: Dies ist die Ausgangslage für die Schwyzer Regierungsratswahlen vom 3. März.
Das siebenköpfige Gremium tritt in corpore nochmals an. Entsprechend gross ist die Herausforderung für frische Gesichter, einen Sitz zu erobern. Denn: Grobe Schnitzer haben sich die heutigen Mitglieder der Regierung nicht geleistet.
Bürgerlich-konservative Regierung hat Tradition
Aktuell wird Schwyz von einer durch und durch bürgerlichen Regierung geführt. Dominiert wird die Kantonsexekutive von drei SVP-Vertretern. Je zwei Sitze haben FDP und Mitte inne.
Am längsten im Amt sind Baudirektor André Rüegsegger (SVP) und Petra Steimen (FDP) – beide schafften 2012 den Sprung in die Regierung. André Rüegsegger ist aktuell Landammann, also Regierungspräsident. Volkswirtschaftsdirektorin Petra Steimen ist die einzige Frau im Gremium.
Diese sieben Bisherigen wollen es nochmals wissen
-
Bild 1 von 7. SVP-Regierungsrat André Rüegsegger aus Brunnen ist seit 2012 im Amt. Bis 2020 war der 47-Jährige Vorsteher des Sicherheitsdepartements, seither ist er Baudirektor und aktuell auch Landammann des Kantons Schwyz. Bildquelle: Keystone/Urs Flüeler.
-
Bild 2 von 7. FDP-Politikerin Petra Steimen schaffte 2012 den Sprung in die Schwyzer Kantonsregierung. Die 57-Jährige aus Wollerau übernahm zunächst das Departement des Innern. Seit 2023 ist sie Vorsteherin des Volkswirtschaftsdepartements. Bildquelle: Keystone/Urs Flüeler.
-
Bild 3 von 7. Mitte-Politiker Michael Stähli gehört seit 2016 der Kantonsregierung an. Der 56-Jährige aus Lachen ist Vorsteher des Bildungsdepartements. Bildquelle: Keystone/Urs Flüeler.
-
Bild 4 von 7. Herbert Huwiler sitzt seit 2020 für die SVP in der Schwyzer Regierung. Bis 2022 stand er dem Sicherheitsdepartement vor. Seit 2023 amtet der 53-Jährige aus Freienbach als Finanzdirektor. Bildquelle: Keystone/Urs Flüeler.
-
Bild 5 von 7. Seit 2020 gehört Mitte-Politiker Sandro Patierno der Schwyzer Kantonsregierung an. Der 55-Jährige ist Vorsteher des Umweltdepartements und wohnt in Schwyz. Bildquelle: Keystone/Urs Flüeler.
-
Bild 6 von 7. Damian Meier schaffte 2023 für die FDP den Sprung in die Regierung. Der 49-Jährige wohnt in Schwyz und führt das Departement des Innern. Bildquelle: zvg.
-
Bild 7 von 7. Der Schwyzer Xaver Schuler sitzt seit 2023 für die SVP in der Kantonsregierung. Der 44-Jährige hat das Sicherheitsdepartement inne. . Bildquelle: SRF/Marlies Zehnder.
Seit 2016 mit dabei ist Mitte-Politiker und Bildungsdirektor Michael Stähli. 2020 kam es erneut zu Wechseln: Damals zogen Herbert Huwiler (SVP), heutiger Finanzdirektor, und Umweltdirektor Sandro Patierno (Mitte) ins Gremium ein.
Erst seit 2023 Teil der Regierung sind Sicherheitsdirektor Xaver Schuler (SVP) und Damian Meier (FDP), Vorsteher des Departements des Innern.
Dass es alle sieben Bisherigen nochmals wissen wollen, hängt mit Ersatzwahlen in der jüngeren Vergangenheit zusammen: Vor anderthalb Jahren traten zwei Regierungsräte während der Amtszeit zurück – Schuler und Meier rückten nach.
Mit den Neuzuzügen gingen Ämterrochaden einher: Petra Steimen tauschte das Departement des Innern gegen die Volkswirtschaftsdirektion. Und Herbert Huwiler gab das Sicherheitsdepartement zugunsten der Finanzdirektion ab.
In der Schwyzer Regierung sind die Karten also bereits Ende 2022 zünftig neu gemischt worden. Es spricht daher viel dafür, dass die jetzige Crew vom Bisherigen-Bonus profitiert – und somit auch in Zukunft am Ruder bleibt.
Zwei Neue stellen sich einer Herkulesaufgabe
Die fehlende Vakanz wird von den Parteien, die nicht in der Regierung vertreten sind, unterschiedlich beurteilt: Die Grünliberalen haben sich entschieden, aufgrund dieser Konstellation gar nicht erst anzutreten. Anders die SP: Sie greift mit Jonathan Prelicz an.
Diese zwei fordern die sieben Bisherigen heraus
-
Bild 1 von 3. Jonathan Prelicz aus Goldau will für die SP den Sitz im Schwyzer Regierungsrat zurückerobern, den die Partei 2012 an die SVP verloren hat. Der 33-Jährige ist Gesangslehrer am Kollegium Schwyz und sitzt seit 2016 im Kantonsparlament. Aktuell amtet er als Kantonsratspräsident. Bildquelle: zvg.
-
Bild 2 von 3. Jonathan Prelicz setzt sich für Bildungs- und Kulturthemen, sowie die Sozial- und Umweltpolitik ein. Er ist im Alpenrat des Vereins Alpen-Initiative und gehörte unter anderem dem Initiativkomitee für die kantonale Transparenz-Initiative an. Bildquelle: Smartvote.
-
Bild 3 von 3. Als Parteiloser steigt Peter Abegg ins Rennen. Der Landwirt aus Rothenthurm ist 62 Jahre alt und kandidiert zum dritten Mal für einen Sitz in der Regierung. Er blieb jeweils chancenlos. Bildquelle: SRF/Marlies Zehnder.
SP-Kantonsrat Prelicz will jenen Sitz zurückerobern, den seine Partei 2012 an die SVP verloren hat. Als viertstärkste politische Kraft stehe dieses Mandat der SP zu.
Quasi in letzter Sekunde aufs Kandidatenkarussell aufgesprungen ist Peter Abegg. Der Landwirt aus Rothenthurm steigt als Parteiloser ins Rennen. Die Chancen des neunten Anwärters dürften überschaubar bleiben: Bereits zweimal hat Abegg ohne Erfolg für die Regierung kandidiert.
Was dieses Mal allerdings anders ist: Hinter Abegg scharen sich die «Frye Schwyzer» – ein Unterstützungskomitee rund um IT-Unternehmer Josef Ender, der während der Corona-Pandemie zu den Massnahmenkritikern gehörte.
Erstmals Wahlzettel zum Ankreuzen
Bei den Schwyzer Regierungsratswahlen werden die Kandidierenden erstmals auf einem einzigen, vorgedruckten Wahlzettel aufgeführt. Dies hat das Stimmvolk im letzten Jahr beschlossen, um «Parteipäckli» zu verhindern.
Beobachterinnen und Beobachter gehen davon aus, dass das Rennen um die sieben Regierungssitze aufgrund des neuen Prozederes schon am 3. März im ersten Wahlgang entschieden werden dürfte.