- Die SVP hat im Parlament des Kantons Schwyz ihre Vormachtstellung ausbauen können.
- Sie hat neu 38 von 100 Sitzen – und damit fünf zusätzliche Mandate ergattern können.
- Alle anderen Parteien haben Federn lassen müssen.
Zwei Mandate eingebüsst hat die Fraktion von SP/Grünen. Mitte, FDP und GLP haben je einen Sitz verloren. Die Grünliberalen halten noch fünf Sitze und erreichen somit gerade noch die Fraktionsstärke. Insgesamt haben fast 400 Personen für die 100 Plätze kandidiert.
SVP: «Sind nahe bei den Leuten»
Woran liegt es, dass die SVP als Gewinnerin dieser Wahlen hervorgeht? «Wir sind nahe bei den Leuten», sagt Roman Bürgi, Präsident der Schwyzer SVP.
Den Vorwurf, dass die Partei im Wahlkampf vor allem den Widerstand gegen das geplante Bundesasylzentrum in Arth bewirtschaftet habe, weist Bürgi zurück. «Es ist unsere Aufgaben, die Sorgen und Ängste der Bevölkerung aufzunehmen. Die SVP ist die einzige Partei, die dies macht.» Trotz des Sitzgewinns: Bürgi glaubt nicht, dass sich im Parlament nun viel ändert. «Es braucht immer noch Mehrheiten.»
Bei der FDP führt man das gute Abschneiden der SVP auf die Wahlbeteiligung zurück. Urs Rhyner, Präsident der FDP Schwyz, sagt: «Die SVP ist extrem stark und hat gut mobilisieren können.» Möglicherweise habe die Partei ausserdem von der Kandidatur des Parteilosen Peter Abegg und dessen Unterstützungskomitee «Frye Schwyzer» profitieren können.
Rhyner verneint, dass es die FDP verpasst habe, sich von der SVP zu emanzipieren. «Wir sind eigenständig, wir haben unsere Wählerbasis.» Dies widerspiegle sich auch in der Wahl von FDP-Regierungsrat Damian Meier, der notabene die meisten Stimmen erzielt hat.
Wir machen die staatstragende Arbeit in diesem Kanton. Aber das ist zu wenig sexy für gewisse Wähler.
Die Mitte glaubt derweil, dass die SVP vor allem mit ihrem Politstil punkten konnte. «Wir polarisieren zu wenig, sind zu wenig plakativ. Das macht die SVP besser», sagt Bruno Beeler, Präsident der Mitte des Kantons Schwyz. «Wir machen die staatstragende Arbeit in diesem Kanton, schauen, dass es Lösungen gibt. Aber das ist zu wenig sexy für gewisse Wähler.»
Neu ein Fünftel Frauen im Parlament
Mit der Wahl vom Sonntag ist der Frauenanteil gestiegen: Neu sind 20 Politikerinnen im Schwyzer Kantonsparlament vertreten – bisher waren es nur 14 Frauen.
Ein Sprung nach vorne, der beim Verein Frauennetz des Kantons Schwyz für glückliche Gesichter sorgt: «Wir sind sehr zufrieden. Das haben wir uns erhofft», sagt Präsidentin Katja Aldi. «Wir wollen aber weiterhin dranbleiben, damit es in vier Jahren noch mehr Frauen schaffen.»
Dank diesen 20 Frauen seien nun Politikerinnen aus allen Parteien vertreten, sagt Aldi. «Darauf sind wir sehr stolz.»