- SP-Kandidatin Melanie Setz schafft den Sprung in die Luzerner Stadtregierung.
- Damit wird Luzern erstmals von einer rot-grünen Mehrheit regiert.
- Auch gewählt sind Franziska Bitzi (Mitte, bisher) und Marco Baumann (FDP, neu).
Stefan Sägesser von der GLP konnte den Sitz der nicht mehr angetretenen Manuela Jost nicht verteidigen. Die Grünliberalen fliegen damit nach 12 Jahren aus der Luzerner Stadtregierung.
Die bisherige Mitte-Stadträtin Franziska Bitzi und der neue Kandidat der FDP, Marco Baumann, schafften die Wahl problemlos.
Bereits im ersten Wahlgang gewählt wurden Beat Züsli (SP, bisher) und Korintha Bärtsch (Grüne, neu). Damit kommt es in der fünfköpfigen Stadtregierung erstmals zu einer rot-grünen Mehrheit.
Linke Regierung, bürgerliches Parlament
Melanie Setz freut sich sehr über ihre historische Wahl. «Die SP hat einen starken Wahlkampf geführt. Wohnraum, Gleichstellung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie – unsere Themen beschäftigen die Leute in der Stadt.»
Die linke Mehrheit werde neue Akzente setzen, ist die Pflegefachfrau überzeugt: «Wir können Themen anders angehen.» Im Parlament dominieren seit diesen Wahlen jedoch knapp die bürgerlichen Kräfte. Für Melanie Setz ist das kein Widerspruch. Parlament und Regierung müssten immer gemeinsam Kompromisse aushandeln.
Enttäuschung für die GLP
Der Sieg der SP ist eine grosse Niederlage für die GLP. Ihr Kandidat Stefan Sägesser holte nur das viertbeste Resultat. «Damit fehlt nun eine ausgewogene Stimme zwischen Wirtschaft und Ökologie», findet Sägesser.
Diese Mitteposition sei bei der Wahl jedoch auch ein Handicap gewesen: «Vielleicht war ich zu wenig wählbar für SP und Grüne, genauso wie für Leute aus der SVP.»