Bei den Luzerner Stadtratswahlen braucht es einen zweiten Wahlgang. 13 Männer und Frauen wollten einen der fünf Sitze in der Stadtregierung. Gewählt sind erst zwei Personen: der bisherige Beat Züsli (SP) und neu Korintha Bärtsch (Grüne). Sie folgt auf ihren Parteikollegen Adrian Borgula.
Es ist ein super Gefühl. Unglaublich.
Dass Korintha Bärtsch die Wahl auf Anhieb geschafft hat, freut sie extrem: «Es ist ein super Gefühl. Unglaublich. Ich habe eine riesige Freude, dass es im ersten Wahlgang geklappt hat.» Die 39-Jährige ist Umweltnaturwissenschaftlerin, politisiert aktuell im Luzerner Kantonsparlament. Ihre Hauptanliegen: Klimapolitik und bezahlbarer Wohnraum.
Zufrieden ist auch SP-Stadtrat und Stadtpräsident Beat Züsli. Er schaffte die Wiederwahl souverän und machte das beste Resultat. Selbstverständlich sei das für ihn aber nicht: «Wegen der grossen Anzahl von Kandidierenden war ich nicht sicher, ob es im ersten Wahlgang reicht.»
Enttäuscht ist die bisherige Finanzdirektorin Franziska Bitzi (Mitte).
Realistischerweise habe ich damit gerechnet, dass ich in den zweiten Wahlgang muss.
Sie erreicht nur den fünften Platz, noch hinter den neu kandidierenden Marco Baumann (FDP) und Melanie Setz (SP). Franziska Bitzi musste schon vor vier Jahren in den zweiten Wahlgang: «Realistischerweise habe ich damit gerechnet, dass ich in den zweiten Wahlgang muss. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich hatte trotzdem noch ein bisschen gehofft, dass es auf Anhieb klappt.»
Sie gehe nun aber positiv in den zweiten Wahlgang. Bisher haben SP, Grüne, GLP, Mitte und FDP je einen Sitz in der Luzerner Stadtregierung inne.
Zuversichtlich sein kann die FDP. Ihr Kandidat Marco Baumann, der den Sitz von Martin Merki beerben will, hat das drittbeste Resultat erreicht. Knapp hinter ihm liegt Melanie Setz von der SP. Die SP kam ihrem Ziel, einen zweiten Sitz in der Stadtregierung zu holen und dort für eine rot-grüne Mehrheit zu sorgen, damit sehr nahe. Ob dies klappt, zeigt sich im zweiten Wahlgang.
GLP muss zittern
Wackelkandidatin ist die GLP. Sie will ihren Sitz verteidigen. Ihr Kandidat Stefan Sägesser liegt jedoch weit zurück und schaffte es lediglich auf Platz 8. Frustriert ist Stefan Sägesser deshalb nicht. Er habe etwa mit dieser Anzahl Stimmen gerechnet.
Er sei zuversichtlich, dass er den GLP-Sitz im zweiten Wahlgang verteidigen könne. SP und Grüne hätten eine sehr starke Listenverbindung. «Im zweiten Wahlgang ist Beat Züsli als Zugpferd nicht mehr dabei. Darum bin ich überzeugt, dass die GLP dann eine realistische Chance hat.»
Der zweite Wahlgang für den Luzerner Stadtrat findet am 9. Juni statt.