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Velo soll in die Verfassung Ungefährdeter Start-Ziel-Sieg zeichnet sich ab

Das Wichtigste in Kürze

  • Rund zwei Wochen vor der Abstimmung unterstützen 69 Prozent der Stimmberechtigten den Gegenentwurf zur Velo-Initiative.
  • Damit ist die Zustimmung gegenüber der ersten SRG-Umfrage (64 Prozent) noch einmal gestiegen.
  • Mit ihrer Opposition kann die SVP kaum über das eigene Lager hinaus mobilisieren.

Als Aussenseiter ins Abstimmungsrennen gestartet, gelingt es den Gegnern der Vorlage nicht, aus dem Windschatten herauszufahren: «Wenn das so bleibt, ist ein hohes Ja zu erwarten. Es dürfte ein Start-Ziel-Sieg werden», sagt Lukas Golder vom Institut gfs.bern, das die Umfrage im Auftrag der SRG durchgeführt hat.

Bundesrat und Parlament haben ihren komfortablen Vorsprung im Schlussspurt sogar noch ausgebaut. Bei der Abstimmung zeichne sich eine «Sympathiebekundung für das Velo ab», schliesst der Politologe.

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Luks Golder, Politologe: «Es dürfte ein Start-Ziel-Sieg werden»
Aus News-Clip vom 11.09.2018.
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Die Initiative sei ein Erfolgsmix: «Der Gegenvorschlag nimmt die sympathischen Anliegen der Velo-Initiative auf, präsentiert aber eine moderate Lösung.» Den Hauptgrund für den breiten Zuspruch für die Vorlage sieht gfs.bern darin, dass das Velo stark im Alltag der Menschen verhaftet sei.

Sobald man mindestens einmal pro Jahr das Velo aus dem Keller holt, ist die Chance wesentlich grösser, dass man Ja stimmt.
Autor: Lukas Golder Co-Leiter von gfs.bern

Dazu passt, dass die Zustimmung bei Menschen, die täglich Velofahren höher ist als bei denjenigen, die eher selten mit dem Zweirad unterwegs sind: «Sobald man mindestens einmal pro Jahr das Velo aus dem Keller holt, ist die Chance wesentlich grösser, dass man Ja stimmt», sagt Golder.

Doch auch unter Velomuffeln hat sich bislang keine Stimmung gegen die Vorlage aufgebaut. Und: Ältere Menschen stehen der Vorlage zwar skeptischer gegenüber als jüngere. Aber auch sie sind mit an Bord: «Bei den Jungen ist das Velo ein sehr akzeptiertes Transportmittel. Doch auch bei Personen im Rentenalter ist die Mehrheit im Ja.»

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«Das Velo ist bei jungen Menschen sehr akzeptiert»
Aus News-Clip vom 11.09.2018.
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Das zugkräftigste Argument der Befürworter: Die grossen regionalen Unterschiede bei den Velowegen sollen ausgeräumt werden. Zudem sollen andere Verkehrsträger entlastet werden.

Eher «Oppositiönchen» statt Opposition

Insgesamt hat es das gegnerische Lager schwer. Die SVP kann mit ihrer Nein-Parole kaum über die eigene Wählerschaft hinaus mobilisieren – und mit 46 Prozent Ja-Anteil schert ein beachtlicher Teil der eigenen Anhänger aus. Mit einer «kleinen koordinierenden Rolle des Bundes» könnten neben vielen SVP-Wählern auch regierungskritisch eingestellte Leute leben, erklärt Politologe Golder.

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«Auch SVP-Anhänger haben Sympathien für die Initiative»
Aus News-Clip vom 11.09.2018.
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Zudem habe das Argument, die neue Bundeskompetenz würde hohe Kosten verursachen, an Zugkraft eingebüsst: «Man hat man nicht die Befürchtung, dass die Kosten explodieren werden.» Ohne ihr potenziell stärkstes Argument könne die Nein-Seite nur schwerlich punkten.

Wie beurteilen Sie Parlament und Bundesrat?

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In neun Monaten finden nationale Wahlen statt. Wie beurteilen Sie die politische Arbeit des Parlaments und des Bundesrats? Für welche Partei würden Sie sich heute entscheiden? Nehmen Sie teil an der Umfrage. Die Ergebnisse der Umfrage werden in den kommenden Wochen auf den Kanälen der SRG SSR publiziert. Die Teilnahme an der Befragung ist anonym.

Zur SVP-Opposition gesellt sich das «wenig veloaffine Lager» in der FDP: 46 Prozent Ablehnung gegenüber 45 Prozent Zustimmung. Für die Wählerschaft der restlichen Parteien ist aber klar: Das Velo soll – neben den Fuss- und Wanderwegen – in der Verfassung verankert werden.

So befragt das Institut gfs.bern

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Die Umfrage wurde im Auftrag der SRG SSR vom Forschungsinstitut gfs.bern zwischen dem 29. August und 5. September 2018 durchgeführt. Befragt wurden 1400 stimmberechtigte Personen mit Wohnsitz in der Schweiz: 700 Personen aus der Deutschschweiz, 400 aus der Romandie und 300 aus der italienischsprachigen Schweiz.

Die Stichprobe ist sprachregional gewichtet und repräsentativ für die Schweizer Stimmberechtigten. Der statistische Fehler bei der gesamten Stichprobengrösse beträgt ± 2,7 Prozentpunkte.

Bei 1400 Befragten und einem Befragungsergebnis von 50 Prozent liegt der effektive Wert mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen 47,3 und 52,7 Prozent. Dabei sind kleinere Abweichungen wahrscheinlicher, grössere unwahrscheinlicher.

Wie wird gefragt?

Alle Interviews wurden telefonisch durchgeführt, mehrheitlich per Festnetz, aber auch per Handy. Die befragten Stimmberechtigten hatten jeweils fünf Antwortmöglichkeiten zur Verfügung: «bestimmt dafür», «eher dafür», «weiss nicht/keine Antwort», «bestimmt dagegen» und «eher dagegen».

Für eine vereinfachte Darstellung im Artikel wurden in den meisten Fällen die Antworten «bestimmt dafür» und «eher dafür» zusammengezählt – entsprechend wurde auch mit den Antworten «bestimmt dagegen» und «eher dagegen» verfahren.

Konkret wurde etwa gefragt: «Ganz unabhängig davon, wie sicher Sie sind, dass Sie an dieser Volksabstimmung teilnehmen würden: Wenn morgen schon über die Vorlage abgestimmt würde, wären Sie dann bestimmt dafür, eher dafür, eher dagegen oder bestimmt dagegen?»

Umfragen sind Momentaufnahmen

Das Forschungsinstitut gfs.bern hat zwei Umfragen zur Abstimmung vom 23. September durchgeführt. Die Autoren der Studie betonen, dass Umfragen Momentaufnahmen sind. Erst nach Vorliegen der zweiten Befragung sind allenfalls Aussagen über den Trend möglich.

Detaillierte Informationen zur Befragungsart und den Interpretationen der Ergebnisse finden Sie auf der Site des Instituts gfs.bern.

Audio
Der Wind hat gedreht für die beiden Ernährungsinitiativen
aus HeuteMorgen vom 12.09.2018.
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