Im August 2024 kam heraus, dass es der AHV langfristig besser geht als gedacht. Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider gab daraufhin eine Administrativuntersuchung in Auftrag. Und der Direktor des Bundesamts für Sozialversicherungen BSV – Stéphane Rossini, kündigte seinen Rücktritt an. Nun zeigt der Abschlussbericht: Personen kann kein Fehlverhalten nachgewiesen werden. Es gab aber Fehler und interne Konflikte.
Die Finanzperspektiven der AHV sind entscheidend, wenn es im Bundesrat und Parlament darum geht, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Nun hat sich erwiesen, dass das Berechnungsprogramm, in dem zwei Formeln zu falschen Werten führten, innerhalb des Bundesamts für Sozialversicherungen mangelhaft dokumentiert war.
Den verantwortlichen Mitarbeitern im Bundesamt für Sozialversicherung fiel zwar auf, dass die beiden Formeln zu unplausibel hohen Werten führten. Sie konnten das Berechnungsprogramm aber zunächst nicht nachvollziehen. Dafür gab es mehrere Gründe: Bei Abgängen von Mitarbeitern ging viel Wissen verloren. In der Abteilung gab es gemäss Abschlussbericht aber auch schlicht zu wenig Ressourcen – deshalb blieben Grundlagenarbeiten wie eine Dokumentation der Formeln liegen.
Konflikte in der Abteilung
Hinzu kommt, dass es in der Abteilung Konflikte gab. So hatten der Leiter der Abteilung und ein Mitarbeiter Meinungsverschiedenheiten zum Berechnungsprogramm. Der Leiter warf dem Mitarbeiter vor, dass ihm nur das Resultat wichtig sei, die Plausibilität der Zahlen und die Methodik aber nicht. Dieser Konflikt überlagerte die Aufarbeitung der fehlerhaften Prognosen.
Im Abschlussbericht wird dem BSV empfohlen, dass das Berechnungspgramm besser dokumentiert wird. Das Bundesamt nimmt derzeit eine Analyse vor, wie es mitteilte. Auf Grundlage des Berichts soll sichergestellt werden, dass die Berechnungsmodelle den hohen Anforderungen von Politik und Öffentlichkeit genügen.