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Alternative Vektorimpfstoff Johnson & Johnson-Vakzin: Was ist anders?

Der Impfstoff der Firma Johnson & Johnson wird wohl bald in der Schweiz verfügbar sein. Wie funktioniert er und worin unterscheidet er sich von den Impfstoffen von Moderna und Pfizer?

Letzte Woche gab das BAG bekannt, dass intensivierte Verhandlungen mit Johnson & Johnson über einen möglichen Bezug ihres Corona-Impfstoffes laufen. Dieser Impfstoff ist in der Schweiz schon seit Ende März befristet zugelassen, aber bislang noch nicht verfügbar.

Wieso ist der Bund interessiert am Bezug des Johnson & Johnson-Impfstoffs? Der Bund hat von Anfang an bekannt gemacht, ein Impfstoffportfolio anzustreben, das verschiedene Impfstofftechnologien beinhaltet. Das Ziel dabei ist primär, auch Menschen mit Unverträglichkeiten die Möglichkeit zu bieten, sich impfen zu lassen.

Allerdings erhofft man sich dabei ebenfalls, dass sich nun auch vermehrt Menschen impfen lassen, die skeptisch gegenüber der mRNA-Technologie sind. Diese kommt in beiden in der Schweiz bisher verfügbaren Impfstoffen von Moderna und Pfizer zur Anwendung.

Was ist anders an diesem Impfstoff? Der Impfstoff von Johnson & Johnson ist ein sogenannter Vektorimpfstoff. Der Unterschied zu einem mRNA-Impfstoff liegt vor allem darin, wie die Informationen zur Herstellung des sogenannten Spike-Proteins in die menschlichen Zellen gelangen. Das Spike-Protein imitiert einen Teil des Coronavirus und veranlasst dadurch das Immunsystem, geeignete Antikörper zu bilden.

Bei einem Vektorimpfstoff wird der Bauplan für das Spike-Protein in ein ungefährliches Virus (der Vektor, oder Trägervirus) eingebaut. Dieser Bauplan wird im Reagenzglas künstlich hergestellt und besteht im Fall der Covid-19-Impfung aus DNA.

Ist diese Impftechnologie neu? Nicht wirklich. Vor dem Coronavirus haben die zuständigen Behörden zwei Vektorimpfstoffe zugelassen – einer im Jahr 2018 gegen Dengue-Fieber und einer 2019 gegen Ebola –, die bereits im Einsatz sind. Dennoch sind Vektorimpfstoffe keine traditionellen Impfstoffe und unterscheiden sich klar von den länger bekannten Lebend- oder Totimpfstoffen. Vektorimpfstoffe gehören – ebenso wie die mRNA-Impfstoffe – zu den sogenannten genbasierten Impfstoffen. An ihnen wird seit einigen Jahren intensiv geforscht und getestet.

Lebend-/Totimpfstoffe und genbasierte Impfstoffe

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Vektorimpfstoffe wie derjenige von Johnson & Johnson gehören zu den genbasierten Impfstoffen. Dazu gehören auch die mRNA-Impfstoffe. Diese unterscheiden sich von den sogenannten Lebend- oder Totimpfstoffen.

Klassische Lebend- und Totimpfstoffe sind zum Beispiel die Impfstoffe gegen Masern, Mumps, Windpocken oder auch Typhus und Gelbfieber. Bei dieser Art von Impfstoff werden abgeschwächte oder tote Erreger – oder Teile davon – benutzt, die aber die Krankheit im menschlichen Körper nicht mehr auslösen können. Kommt der Körper in Kontakt mit diesen Erregern, erkennt er sie als fremd. Das Immunsystem wird dadurch angeregt, Antikörper zu bilden.

Bei den genbasierten Impfstoffen wird lediglich der Bauplan für einen Teil des Krankheitserregers, zum Beispiel die Corona-Spikes, via Impfstoff in den Körper gegeben. Die Zellen nehmen diesen Bauplan auf und bauen das Spike-Protein nach. Diese Spikes erkennt das Immunsystem und baut eine Immunabwehr auf, die dann auch gegen das Corona-Virus wirkt

Das Besondere liegt also hauptsächlich darin, dass bei den genbasierten Impfstoffen ein Teil der Arbeit im Labor dem menschlichen Körper überlassen wird.

Was wissen wir über die Wirksamkeit? Laut Swissmedic zeigten Studiendaten eine Wirksamkeit von durchschnittlich rund 67 Prozent. Der Johnson & Johnson-Impfstoff ist somit etwas weniger wirksam als diejenigen von Moderna oder Pfizer. Schwere und kritische Verläufe der Erkrankung könnten mit dieser Impfung dennoch zu fast 85 Prozent verhindert werden. Die Firma untersucht derzeit, ob eine zweite Dosis die Wirkung verbessern kann.

Worin unterscheidet sich der Impfstoff sonst noch von den beiden anderen? Der grösste Unterschied liegt wohl darin, dass der Johnson & Johnson-Impfstoff, Stand jetzt, nur einmal verabreicht wird. Er ist zudem etwas einfacher lagerbar. Im Gegensatz zu den Impfstoffen von Moderna und Pfizer ist die Impfung mit diesem Vakzin ausserdem erst für Menschen ab 18 Jahren zugelassen. Gemeinsam sind den drei Impfstoffen die mittlerweile gut bekannten Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Fieber und Schmerzen an der Einstichstelle.

Echo der Zeit, 19.09.2021, 18 Uhr

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