- Der Bündner Mitte-Nationalrat Martin Candinas verzichtet auf eine Bundesratskandidatur. Dies teilt er in einer Mitteilung mit.
- Der 44-Jährige war nach der Absage von Parteipräsident Gerhard Pfister als einer der Favoriten für die Nachfolge von Viola Amherd gehandelt worden.
- Auch die Urner Ständerätin Heidi Z'graggen verzichtet auf eine Kandidatur.
- Der Walliser Staatsrat Christophe Darbellay kann sich eine Kandidatur vorstellen, hat aber noch nicht entschieden.
Das Amt des Bundesrates entfache derzeit «kein inneres Feuer» in ihm, schreibt Candinas in der Medienmitteilung. Eine Kandidatur für die Landesregierung erfordere jedoch «volle Überzeugung und Hingabe», so der 44-Jährige weiter. Er wolle sich weiter auf sein Amt als Bündner Nationalrat, seine Tätigkeiten in Verbänden und Organisationen sowie seine Familie konzentrieren.
Candinas wurde 2011 in den Nationalrat gewählt und war 2022/2023 als Nationalratspräsident formal der höchste Schweizer. Von 2012 bis 2021 war er Mitglied des Präsidiums der damaligen CVP Schweiz. Der ausgebildete Sozialversicherungsfachmann sitzt in der Sicherheitspolitischen Kommission und der Kommission für Verkehr- und Fernmeldewesen. Er ist Vater von drei Kindern.
Auch Z'graggen verzichtet
Im Rahmen der Diskussionen über mögliche Kandidaturen für den Bundesrat wurde auch der Name von der Urner Ständerätin Heidi Z'graggen genannt. Sie liess nun in einer Medienmitteilung verlauten, dass auch sie nicht als Bundesrätin kandidieren werde.
«Mein Einsatz und meine volle Kraft gelten den Anliegen des Kantons Uri, der Berggebiete und der gesamten Schweiz», erklärte sie weiter. Ihr Amt als Ständerätin erfülle sie, und sie wolle sich mit Überzeugung und Engagement für die Schweiz einsetzen, schrieb Z'graggen in einer Mitteilung.
Die 58-jährige ehemalige Urner Regierungsrätin ist seit 2019 Mitglied der kleinen Kammer und arbeitet in der Staatspolitischen Kommission und in der Rechtskommission mit. In beiden Gremien stünden wegweisende Entscheidungen an, schrieb Z'graggen. Sie nannte dabei die Beziehungen der Schweiz zur EU sowie die Zuwanderung. Sie wolle sich ausserdem mit der Schweizer Energie- und Verkehrspolitik befassen. «Diese Themen verlangen höchste Aufmerksamkeit.»
Nach dem angekündigten Rücktritt von Viola Amherd wurde er verschiedentlich als Favorit auf deren Nachfolge gehandelt. Z'graggen und Candinas gehören zu einer Reihe von mehreren prominenten Mitte-Politikern, die sich aus dem Bundesratsrennen genommen haben. Bereits vor ihnen haben Parteipräsident Gerhard Pfister, Fraktionschef Philipp Mathias Bregy, die Freiburger Ständerätin Isabelle Chassot oder der St. Galler Ständerat Benedikt Würth ihren Verzicht erklärt.
Viola Amherd hatte am vergangenen Mittwoch nach sechs Jahren ihren Rückzug aus dem Bundesrat angekündigt. Ihre Nachfolgerin oder ihr Nachfolger wird voraussichtlich am 12. März von der Vereinigten Bundesversammlung gewählt.
Darbellay und Kutter offen für Kandidatur
Zu denjenigen, die eine Kandidatur zunächst nicht ausschlossen, gehört der Walliser Staatsrat Christophe Darbellay. Er kann sich vorstellen, für die Nachfolge von Viola Amherd im Bundesrat zu kandidieren. «Ich denke ernsthaft darüber nach», sagte er der Walliser Tageszeitung «Le Nouvelliste». «Im Gegensatz zu dem, was viele sagen, war es nie ein Ziel an sich, Bundesrat zu werden», sagte Darbellay. Das Timing sei nicht ideal. Er sei aber der Meinung, dass man eine Gelegenheit ergreifen müsse, wenn sie sich einem biete.
Amherd-Nachfolge: Wer noch im Rennen ist und wer nicht
-
Bild 1 von 29Legende: Markus Ritter Der 57-jährige Präsident des Bauernverbandes würde gerne Bundesrat werden. Die St. Galler Mitte-Partei hat ihn offiziell nominiert. Er ist der erste Kandidat der Mitte-Partei, der öffentlich bestätigt, kandidieren zu wollen. Er sitzt seit 2011 für den Kanton St. Gallen im Nationalrat. KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
-
Bild 2 von 29Legende: Martin Pfister Auch der Zuger Regierungsrat Martin Pfister möchte gerne in den Bundesrat. Er stellt sich als Kandidat zur Verfügung. Der 61-Jährige ist seit 2016 als Gesundheitsdirektor im Zuger Regierungsrat. KEYSTONE/Urs Flueeler
-
Bild 3 von 29Legende: Marie-France Roth Pasquier Die Freiburger Nationalrätin will sich erst Anfang Februar zu einer möglichen Kandidatur äussern, wie sie der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte. KEYSTONE/Marcel Bieri
-
Bild 4 von 29Legende: Peter Hegglin Der Zuger Mitte-Ständerat hat Interesse am Amt als Bundesrat bekundet. Aktiv bewerben wird er sich jedoch nicht, wie er in einem Interview mit CH Media sagte. KEYSTONE/Anthony Anex
-
Bild 5 von 29Legende: Die folgenden Politikerinnen und Politiker haben bereits erklärt, dass sie sich nicht für eine Kandidatur zur Verfügung stellen. KEYSTONE/Gaetan Bally
-
Bild 6 von 29Legende: Elisabeth Schneider-Schneiter Die Baselbieter Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter will nicht Bundesrätin werden. Die Weiterführung ihrer Arbeit im Parlament stehe für sie im Vordergrund. KEYSTONE/Anthony Anex
-
Bild 7 von 29Legende: Nicole Barandun Die Zürcher Nationalrätin Nicole Barandun kandidiert nicht für das Amt als Bundesrätin. Sie nennt berufliche Gründe für ihren Entscheid. KEYSTONE/Gaetan Bally
-
Bild 8 von 29Legende: Christophe Darbellay Der Walliser Staatsrat Christophe Darbellay will nicht in den Bundesrat. Der 53-Jährige war von 2006 bis 2016 Präsident der damaligen CVP und gehörte auch dem Nationalrat an. KEYSTONE/Cyril Zingaro
-
Bild 9 von 29Legende: Andrea Gmür-Schönenberger Die Luzerner Ständerätin Andrea Gmür-Schönenberger verzichtet auf eine Bundesratskandidatur, da sie sich weiterhin mit voller Kraft als Ständerätin engagieren will. Keystone/GAETAN BALLY
-
Bild 10 von 29Legende: Marcus Caduff Der Bündner Mitte-Regierungspräsident Marcus Caduff will nicht für das Bundesratsamt kandidieren. Seine Begründung: Es sei für ihn aus familiären Gründen der falsche Zeitpunkt. KEYSTONE/Yanik Buerkli
-
Bild 11 von 29Legende: Gerhard Pfister Mitte-Präsident Gerhard Pfister verzichtet. Das Amt passe nicht zu ihm, sagte er in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Keystone/PETER SCHNEIDER
-
Bild 12 von 29Legende: Philipp Kutter Der Zürcher Nationalrat verzichtet auf eine Kandidatur. Grund dafür sei seine Familie, wie Kutter gegenüber SRF sagt. «Ich habe Kinder im Primar- und Oberstufenalter und musste feststellen, dass mein Familienleben stark beeinträchtigt würde, wenn ich Bundesrat wäre. Keystone/ANTHONY ANEX
-
Bild 13 von 29Legende: Reto Nause Ähnlich wie bei Ritter ist es bei Nationalrat Reto Nause: «Viele sagten mir, ich solle für den Bundesrat kandidieren.» Gegenüber dem «Blick» hielt er jedoch fest, für ihn sei klar, er wolle lieber auf den ebenfalls abtretenden Parteipräsidenten Gerhard Pfister folgen. «Ich habe mich geistig auf eine Kandidatur als Mitte-Präsident eingestimmt.» Keystone/PETER KLAUNZER
-
Bild 14 von 29Legende: Thomas Rechsteiner Auch der Nationalrat aus dem Kanton Appenzell Innerrhoden hat sich gegen eine Kandidatur entschieden. Eine Nachfolgelösung für seine berufliche Tätigkeit zu finden, sei innert kurzer Zeit nicht möglich, begründete Rechsteiner die Absage. KEYSTONE/Alessandro della Valle
-
Bild 15 von 29Legende: Michaela Tschuor Die Luzernern Regierungsrätin will nicht für den freiwerdenden Sitz in der Landesregierung kandidieren und sich weiterhin um die Aufgaben und anstehenden Projekte als Regierungsrätin kümmern. KEYSTONE/Urs Flueeler
-
Bild 16 von 29Legende: Karin Kayser-Frutschi Die Nidwaldner Regierungsrätin prüfte eine Bundesratskandidatur, sagte schliesslich aber ab. Ihre Aufgaben im Kanton Nidwalden und ihr Amt als Co-Präsidentin der Konferenz kantonaler Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) seien ihr wichtig. KEYSTONE/Alessandro della Valle
-
Bild 17 von 29Legende: Philipp Matthias Bregy Der Oberwalliser Nationalrat und Mitte-Fraktionschef will wegen seiner Familie nicht kandidieren, wie er im Gespräch mit der «NZZ am Sonntag» sagte. Keystone/PETER KLAUNZER
-
Bild 18 von 29Legende: Isabelle Chassot Die Freiburger Ständerätin Isabelle Chassot kennt das Regieren aus ihrem Heimatkanton. Bundesrätin wolle sie aber nicht werden, sagte sie dem Westschweizer Fernsehen RTS. Keystone/PETER KLAUNZER
-
Bild 19 von 29Legende: Benedikt Würth Auch der St. Galler Mitte-Ständerat Benedikt Würth hat sich gegen eine Bundesratskandidatur ausgesprochen. KEYSTONE/Alessandro della Valle
-
Bild 20 von 29Legende: Martin Candinas Er verspüre das nötige «innere Feuer nicht», sagte Martin Candinas – und verzichtet auf eine Kandidatur. KEYSTONE/Walter Bieri
-
Bild 21 von 29Legende: Stefan Engler Der Bündner Ständerat Stefan Engler ist seit 2011 Ständerat und derzeit erster Vizepräsident der kleinen Kammer – im kommenden Jahr wird er voraussichtlich Ständeratspräsident. Es ist aussichtsreicher, im Dezember als Präsident des Ständerats gewählt zu werden», zitierte ihn die «Südostschweiz». Keystone/ALESSANDRO DELLA VALLE
-
Bild 22 von 29Legende: Heidi Z'graggen Ihr Einsatz und ihre volle Kraft gälten den Anliegen des Kantons Uri, der Berggebiete und der gesamten Schweiz. Die Urner Ständerätin Heidi Z'graggen verzichtet auf eine Bundesratskandidatur. Keystone/URS FLUEELER
-
Bild 23 von 29Legende: Lukas Engelberger Der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (Mitte) will nicht für einen Sitz im Bundesrat kandidieren. Er will Regierungsrat in Basel bleiben, wie der 49-Jährige auf Anfrage von SRF sagte. Keystone/Alessandro della Valle
-
Bild 24 von 29Legende: Priska Wismer-Felder Die Luzernern Nationalrätin Priska Wismer-Felder hat ebenfalls kein Interesse an einer Bundesratskandidatur. Sie wolle auch in Zukunft Zeit für ihre Kinder und Enkelkinder haben und weiterhin als Bäuerin tätig sein. KEYSTONE/Peter Klaunzer
-
Bild 25 von 29Legende: Pirmin Bischof Der Solothurner Ständerat gehört der Findungskommission für die Amherd-Nachfolge an und steht deshalb für eine Kandidatur nicht zur Verfügung. Gleiches gilt für die Ständeräte Charles Juillard (JU), Marianne Binder-Keller (AG) sowie die Nationalräte Nicolò Paganini (SG) und Regina Durrer (NW). Keystone/Gaetan Bally
-
Bild 26 von 29Legende: Markus Dieth Der Aargauer Regierungsrat verzichtet auf eine Kandidatur. Er sei sehr gerne Regierungsrat und schätze den direkten Kontakt mit der Bevölkerung, so Dieth. KEYSTONE/Anthony Anex
-
Bild 27 von 29Legende: Walter Thurnherr Der frühere Bundeskanzler will ebenfalls nicht kandidieren, wie er gegenüber der «Aargauer Zeitung» erklärt hat. KEYSTONE/Peter Schneider
-
Bild 28 von 29Legende: Yvonne Bürgin Die Zürcher Nationalrätin und Vizepräsidentin der Mitte Schweiz, Yvonne Bürgin, sagte gegenüber Keystone-SDA sie sei zum Schluss gekommen, «dass eine Kandidatur zum jetzigen Zeitpunkt zu früh wäre». Keystone/PETER SCHNEIDER
-
Bild 29 von 29Legende: Benedikt Würth Für den St. Galler Mitte-Ständerat steht Bundesrat zu werden nicht mehr in der Lebensplanung, wie er in einer Mitteilung schreibt. Er fühle sich in seinen heutigen Aufgaben wohl. Keystone/PETER SCHNEIDER
Ebenfalls Interesse an einer Kandidatur hat der Zürcher Nationalrat Philipp Kutter signalisiert. Er will es sich überlegen. Die Luzerner Ständerätin Andrea Gmür-Schönenberger teilte ebenfalls mit, sie mache sich Gedanken.